19 Pflichtspieltore und acht Vorbereitungen hat Yussuf Poulsen zur erfolgreichen Saison von RB Leipzig beigesteuert. Wichtiger und stärker war der Stümmer nie. Zu verdanken hat der 25-Jährige seinen Leistungssprung nach eigenen Aussagen einem Mentaltrainer. "Viele Kollegen aus dem Verein und aus der Nationalmannschaft haben mir empfohlen, mit einem Mentaltrainer zu arbeiten. Dann habe ich das einfach mal ausprobiert und es funktioniert super", verriet Poulsen nun im Interview mit "Spox" und "Dazn". Dabei gehe es nicht nur um sportliche Dinge, sondern auch darum, sich als Mensch besser kennenzulernen: "Zuerst habe ich dem Mentaltrainer gesagt, wie ich mich sehe. Dann hat er mir seine Sicht geschildert. Wir waren uns beide einig, dass ich ein Leader bin, ein Mensch, der gerne vorangeht und Verantwortung übernimmt."
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Schon in seiner Kindheit musste Poulsen nach dem Tod seines Vaters für andere einstehen: "Wenn unsere Mutter nicht zuhause war und etwas passiert ist, mussten wir uns untereinander helfen. Zunächst trug meine ältere Schwester die größte Verantwortung, aber als sie 16 war, ging sie für zwei Jahre nach Tansania. Dann war ich der Älteste. Das hat mich geprägt."
Poulsen bleibt bescheiden
Noch heute versucht der Stürmer so oft wie möglich nach Tansania, ins Heimatland seines Vaters, zu reisen: "Mir bedeutet der Kontakt mit meinen Verwandten dort sehr, sehr viel. Während wir uns in Europa über Kleinigkeiten ärgern, zum Beispiel weil wir einen Zug verpassen oder kein Benzin mehr im Auto haben, vergessen wir, zu schätzen, was wir alles haben. Es prägt einen, wenn man miterlebt, wie lebensfroh die Leute in Tansania sind, obwohl sie vergleichsweise wenig haben."



Auch im Sport bleibt der dänische Nationalspieler trotz seines Erfolgs bescheiden. Ein Engagement beim FC Barcelona, dem Lieblingsclub seiner Kindheit, kann er sich im Moment nicht vorstellen: "Weil ich immer noch nicht gut genug für Barca bin. Ich kann mich selbst sehr gut einschätzen."
Schweres erstes Jahr in Leipzig
Im Interview verrät Poulsen zudem, dass er sich nicht sofort wohlgefühlt hat, als er vor sechs Jahren nach Leipzig kam: "Während meiner ersten Saison habe ich es noch nicht genossen, hier zu sein. Damals bin ich an jedem freien Tag nach Kopenhagen gereist." Das habe sich mittlerweile komplett geändert: "Für mich ist ein Ort dann ein Zuhause, wenn ich mich an diesem Ort an einem freien Tag nicht langweile. So ist das mittlerweile in Leipzig."