Freiburg/Leipzig. Nach drei Niederlagen hat RB Leipzig endlich wieder einen Sieg im Schwarzwald-Stadion geholt. Und das gegen einen sehr kompakt stehenden und gut verteidigenden SC Freiburg. Vorerst war aber auf beiden Seiten des Spielfeldes wenig los. Die Leipziger waren zwar das dominierende Team, doch ließ die Mannschaft von Trainer Christian Streich in der ersten Halbzeit nicht viel zu, kam aus den entscheidenden Zweikämpfen als Sieger hervor.
Kampl nutzt Freiburger Fehler gnadenlos aus
Aber genau dafür haben die Roten Bullen einen Kevin Kampl. Der gebürtige Solinger war maßgeblich an den ersten beiden Toren beteiligt, kamen die Chancen doch überhaupt nach seinen Ballgewinnen erst zustande. Kurz vor der Halbzeitpause wollte Freiburgs Keeper Florian Müller seinen Mitspieler Baptiste Santamaria anspielen, aber Kampl war schneller, jagte den Ball hoch in die Luft und der landete genau auf dem Fuß von Yussuf Poulsen. Der Däne passte ihn im Anschluss Christopher Nkunku zu und schon stand es 1:0 für RBL. Auch Trainer Julian Nagelsmann räumte nach dem Spiel ein, dass dieser Ballgewinn „extrem wichtig“ war.
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Doch nicht nur für den Dosenöffner ist Kampl verantwortlich. Auch das 2:0 wird durch seinen Ballgewinn gegen Nicolas Höfler eingeleitet. „Das ist mein Job. Wir wussten aus unseren Analysen, dass Freiburg auf der Position oft Ballverluste hat. Und es ist eine meiner Stärken, Passwege zu antizipieren. Das hat sehr gut geklappt.“ Dem 30-Jährigen passe das Tempo, das er aktuell spielt. „Ich mag das und bin es mittlerweile gewohnt. Seit nunmehr acht Jahren, egal wo ich war, spiele ich diesen Pressing-Fußball. Diese Art des Spiels hat mich bisher immer begleitet und ich denke, dass ist auch die Art, die am besten zu mir passt.“
Dennoch blieb er nach dem Spiel recht bescheiden, beanspruchte den Sieg natürlich nicht für sich, sondern lobte die Mannschaft für ihre starke Einstellung. „In erster Linie bin ich sehr zufrieden mit der Gesamtleistung der Mannschaft. Wir wussten, dass es hier schwierig wird: enger Platz, Freiburg unheimlich aggressiv. Unser Team hat es echt von Anfang an toll gemacht. Und auch wie wir in der zweiten Halbzeit nachgesetzt haben, ist beeindruckend.“ Kampl weiter: „Dadurch, dass ich mit der Mannschaft sehr zufrieden bin, kann ich am Ende auch mit mir selbst zufrieden sein.“
Sechster Sieg in Folge
Und das bei der Dauerbelastung, die RB Leipzig gerade hat. Noch sind sie in allen drei Wettbewerben vertreten. Vergangenen Mittwoch sicherten sie sich gegen den VfL Wolfsburg (2:0) den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale, am kommenden Mittwoch haben sie noch die Chance das 0:2 gegen den Liverpool FC aus dem Hinspiel in der Champions League wiedergutzumachen. „Wie wir in den letzten Wochen gespielt haben, zeigt wie viel Herz und Leidenschaft in uns steckt.“
In der Bundesliga war der Sieg gegen den SCF bereits der sechste in Folge. Nach dem 2:3 in Mainz haben sich die Roten Bullen keine Blöße mehr gegeben, in vier von diesen sechs Siegen sogar die Null gehalten. „Am wichtigsten ist, dass hinten die Null steht“, weiß auch Kampl. „Wir machen das wirklich super in der Verteidigung.“ Aber die Leistung fange vorne bei den Stürmern an, so der Mittelfeldspieler. „Wir laufen vorne unheimlich aggressiv an, haben dadurch frühe Ballgewinne und nicht so weite Wege zum gegnerischen Tor.“
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Die aktuelle Form und Einstellung wolle die Mannschaft beibehalten, um „so viele Punkte wie möglich“ zu holen. Eine Momentaufnahme nach dem Sieg bei den Breisgauern: RB Leipzig führte für einige Stunden die Bundesligatabelle an. Im Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund kam der Rekordmeister nach einem frühen 0:2-Rückstand zurück und übernahm nach dem 4:2-Heimsieg gegen den BVB wieder die Tabellenführung. Für RB nicht so wichtig, denn: „Wir wollen uns für die Champions League qualifizieren, das ist unser Hauptziel. Und wir sind auf einem guten Weg dahin“, sagte Kampl.
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