19. Juli 2021 / 14:53 Uhr

Szoboszlai will bei RB Leipzig international durchstarten - und auf Warnsignale hören

Szoboszlai will bei RB Leipzig international durchstarten - und auf Warnsignale hören

Antje Henselin-Rudolph
Leipziger Volkszeitung
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Zum ersten Mal für RB Leipzig im Einsatz: Dominik Szoboszlai. © Picture Point
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Die Verpflichtung von Dominik Szoboszlai verband man bei RB Leipzig zu Jahresbeginn mit großen Hoffnungen und Erwartungen. Jedoch laborierte der 20-Jährige an einer hartnäckigen Schambeinverletzung und fiel langfristig aus. Beim 1:0-Testsieg gegen AZ Alkmaar gab er am Samstag sein Debüt für die Roten Bullen. Mit denen hat er viel vor.

Leipzig. Dominik Szoboszlai will in der kommenden Saison beim Fußball-Bundesligisten RB Leipzig den internationalen Durchbruch schaffen. "Das ist mein Ziel, deswegen bin ich hier. Ich will mich zeigen und Spiele entscheiden. Ich möchte in der Meisterschaft und im Pokal so weit vorn wie nur möglich landen", sagte der Ungar dem Kicker (Montag). Und nicht nur das. Nachdem er in Salzburg als einer der Jüngsten zwei starke Spielzeiten hinlegte, will er bei den Sachsen Führungsspieler sein. "Ich habe nie auf das Alter geschaut, wenn es darum ging, Verantwortung zu übernehmen."

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"Er braucht Spielrhythmus und Spielgefühl"

Wegen anhaltender Schambeinbeschwerden war der im Januar vom österreichischen Rekordmeister nach Leipzig gewechselte Mittelfeldspieler in der vorigen Saison bei den Sachsen nicht zum Einsatz gekommen und hatte auch die EM-Teilnahme mit Ungarn verpasst. Am Samstag gab der 20-Jährige beim 1:0-Erfolg von RB gegen AZ Alkmaar ein 45-Minuten-Debüt. Und das offenbarte: Bis Szoboszlai über die volle Distanz eine Top-Leistung abliefern kann, wird es noch etwas dauern. Klar, in einigen Situationen blitzte durchaus auf, worauf sich die Leipziger bei ihm freuen können. Etwa in der vierten Minute, als der Ungar Kollege Alexander Sörloth bediente, der unter dem Applaus der Fans in den Strafraum zog und auf Hee-chan Hwang passte. Das sah stark aus und machte Appetit auf mehr. In der Rückwärtsbewegung offenbarte Szoboszlai dagegen Reserven, brachte mit dem einen oder anderen Pass die Verteidiger unnötig in Schwierigkeiten.

DURCHKLICKEN: Die Bilder vom Testspiel zwischen RB Leipzig und dem AZ Alkmaar.

RB Leipzig setzt sich knapp gegen den AZ Alkmaar durch. Zur Galerie
RB Leipzig setzt sich knapp gegen den AZ Alkmaar durch. ©

Verwunderlich ist das alles angesichts der langen Pause nicht. "Er braucht Spielrhythmus und Spielgefühl jetzt und auch Fitness", sagte Coach Jesse Marsch nach der Partie gegen Alkmaar. "Es war gut, dass er das erste Mal für 45 Minuten auf dem Platz war." Seit zwei Wochen trainiert Szoboszlai wieder mit der Mannschaft und fühlt sich fit. "Weil ich so lange raus war, haben wir entschieden, dass ich in der ersten Trainingswoche nicht das komplette Programm mitmache, sondern die Intensität step by step steigere. Jetzt bin ich voll dabei", sagte der Ungar, der als eines der größten Talente in Europa gilt. Seinen nächsten Einsatz wird er am Freitag im zweiten RB-Test gegen den HSC Montpellier haben. Dort werde er zu Beginn auf eine ähnliche Formation setzen wie gegen die Niederländer, hatte Marsch bereits am Samstag angekündigt.

Warnsignale ignoriert

Dass Szoboszlai in Leipzig mit dem US-Amerikaner arbeitet, unter dem er sich bereits in Salzburg weiterentwickeln konnte, ist für den Kicker zweitrangig. "Klar, ich kenne seine Philosophie, und er kennt mich und weiß, was ich kann. Aber auf diesem Niveau ist es egal, ob du bei deiner vorherigen Station unter demselben Trainer gut gespielt hast. Wenn du hier nicht dein Bestes gibst und nicht bereit bist, wirst du auch nicht spielen."

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Über seine langwierige Verletzung - die erste große seiner noch jungen Karriere - will der 20-Jährige im Übrigen nicht so gern sprechen. Die Adduktoren- und Schambeinbeschwerden waren auch eine Folge von Überlastung. Offensichtlich ignorierte der ehrgeizige Kicker entsprechende Warnsignale seines Körpers. "Wenn man etwas noch nie hatte und daher nicht weiß, was kommen kann, dann passt man da nicht so auf. Wer noch nie verletzt war, weiß nicht, was passieren kann." Das ist nach rund einem halben Jahr Pause nun anders. "Jetzt weiß ich, wenn man nicht gesund ist, kann man nicht spielen, und das tut am meisten weh." Er werde in Zukunft besser acht geben.

Mit: dpa

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