Leipzig. Als Deutschland 1974 Weltmeister im eigenen Land wurde, kickte die Nationalmannschaft mit einem adidas-Ball namens „Telstar“. Timo Werner war da noch „Quark im Schaufenster“, wie die Sachsen sagen würden – also nicht einmal geboren. Auch in diesem Sommer bei der WM in Russland wird der „Telstar18“ der offizielle Spielball sein – diesmal kann ihn der inzwischen 22-jährige Stürmer von RB Leipzig so oft wie möglich selbst im gegnerischen Tor versenken. Sollte er gesund und munter bleiben, ist er bei Bundestrainer Jogi Löw gesetzt.
DURCHKLICKEN: Empfang anlässlich der WM 2018
Den WM-Ball bekam Werner am Mittwochabend in Leipzig persönlich von Sergej Netschajew, russischer Botschafter in Deutschland, übergeben. Denn einen symbolischen Anstoß für die in knapp zwei Monaten beginnende WM gab es im Gohliser Schlösschen. Das russische Generalkonsulat in Leipzig lud zum festlichen Empfang. Anlass für einen Teamausflug der Rasenballer im feinen Zwirn. Die eigenen internationalen Wochen auf dem Rasen sind schließlich vorbei.
Dabei hielt Werner den WM-Ball nicht zum ersten Mal in den Händen – bereits bei den Testspielen der deutschen Nationalmannschaft im März gegen Spanien (1:1) und Brasilien (0:1) konnte der 22-Jährige den „Telstar18“ testen. „Bisher waren wir damit noch nicht so erfolgreich, aber an den Bällen soll es nicht liegen, dass wir nicht Weltmeister werden. Das einzige, was etwas tückisch ist, sind die Bälle für die Torhüter. Aber das fällt für mich schon mal raus. Er ist schön geworden, passt zur WM. Damit kann man Weltmeister werden, das ist das Ziel“, sagte der 22-Jährige.
Der Ball ist laut Fifa eine Hommage an den allerersten Adidas-WM-Ball, der 1970 in Mexiko und auch 1974 bei der WM in Deutschland zum Einsatz gekommen war. 48 Jahre später ist das Muster immer noch schlicht in schwarz-weiß gehalten und besitzt goldene Schriftzüge. 1970 sollte der Ball mit dieser Farbgebung auf den Schwarzweiß-Fernsehgeräten besonders gut erkennbar sein.
Yussuf Poulsen, der für sein Heimatland Dänemark aussichtsreicher WM-Kandidat ist, durfte im Rahmen des russischen Abends den Satz: „Die WM zu gewinnen, wäre ein Traum“ in der Landesprache des Gastgebers vor der Kamera üben. Genauso wie Emil Forsberg, der als dritter im Leipziger Bunde und in derselben Vorrundengruppe wie Titelverteidiger Deutschland mit Schweden bei der WM so weit wie möglich kommen will.



An Russland, vor allem die Stadt St. Petersburg, sind die Erinnerungen bei den Fußballern von RB Leipzig noch frisch. Im teuersten und zweitgrößten aller zwölf WM-Stadien gelang dem Team von Trainer Ralph Hasenhüttl Mitte März gegen Zenit mit einem 1:1 der Einzug ins Viertelfinale der Europa League. An der Gastfreundlichkeit der russischen Botschaft in Leipzig hat das nichts geändert.
Der Häuptling, Trainer Ralph Hasenhüttl, verpasste den Abend im idyllischen Garten in Gohlis – er bereitete sich auf das wichtige Duell am Samstag gegen die TSG Hoffenheim vor. Dann wird auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf der Tribüne des ausverkauften Leipziger Stadions sitzen. Der 42-Jährige outete sich gestern: „Ich ein großer Fan dieser Stadt und ein noch viel größerer Fan der Mannschaft RB Leipzig.“
Die erste Neuverpflichtung für die nächste Saison ist fix: Der ehemalige RB-Spieler Christian Müller, der aufgrund einer schweren Knieverletzung seine Karriere beenden musste, arbeitet ab 1. Oktober in der Marketingabteilung von RB.
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