Leipzig. Der Kreuzbandriss von Marcel Halstenberg hat eine Lücke in die linke Abwehrseite von RB Leipzig gerissen. Trainer Ralph Hasenhüttl sagte am Donnerstag: „Natürlich schauen wir uns um, ob uns jemand sofort weiterhelfen kann. Das ist im Winter nicht ganz einfach. Die Linksverteidigerposition ist eine, bei der geringes Angebot und große Nachfrage herrscht.“
Nach derzeitigen Prognosen des Vereins wird der 26-Jährige nach seiner Knie-Operation frühestens im September zurückkehren. „Deshalb macht nur eine langfristige Verpflichtung Sinn“, meinte Hasenhüttl. Sein Kader ist nach den Abgängen von Marvin Compper und Federico Palacios sowie dem Kreuzbandriss von Halstenberg inzwischen auf 18 Feldspieler geschrumpft. „Auch wenn es drängt und wir keinen großen Kader mehr haben. Wir werden keinen Panikkauf absolvieren, um einen Ergänzungsspieler dazu zu holen“, erklärte der 50-Jährige sechs Tage vor dem Ende der Transferperiode.
Drei Alternativen im Kader
Ein Neuzugang müsse vor allem besser sein als die Verteidiger, die beim Vizemeister aktuell noch im Kader stehen. Als Alternativen für Halstenberg nannte der RB-Coach Lukas Klostermann, Benno Schmitz (der eigentlich schon vom Verein die Freigabe für einen Wechsel im Winter bekommen hatte) und Bernardo.

In den Medien war am Donnerstag auch über eine Rückkehr von Anthony Jung spekuliert worden. Coach Hasenhüttl sagte zu der Option, verliehene Spieler zurückzuholen: „Wenn es da einen gäbe der gut wäre und uns weiterhelfen würde, wäre er vielleicht schon hier.“ Vom dänischen Erstligisten Bröndby IF, an den Jung derzeit ausgeliehen ist, erfuhr der Sportbuzzer am Donnerstag, das es bisher keine Anfrage von RBL für den Linksfuß gegeben hat.
Knacken im Knie
Der Trainer selbst wollte die schwere Verletzung seines linken Verteidigers bis zum Schluss nicht wahr haben. Doch Halstenberg hatte ihm nach dem Zusammenstoß am Dienstag im Training bereits vermittelt, das es im Knie geknackt hatte. Erst als die Schwellung aus seinem linken Schussbein raus war, konnte der Arzt am Mittwoch den Kreuzbandriss diagnostizieren. Hasenhüttl meinte: „Natürlich war es auch für den Spieler eine Hiobsbotschaft, weil er mit uns noch große Ziele hatte in der Saison und sich berechtigte Chancen ausgerechnet hat bei der WM dabei zu sein. Ich wünsche ihm, dass er noch besser zurückkommt. Es ist sicher ein langer Leidensweg, den er jetzt vor sich hat.“