Einen Tag nach dem umjubelten Einzug ins Achtelfinale der Champions League zerplatzten die WM-Träume von Timo Werner. Neben dem Nationalspieler nahm auch RB Leipzigs Trainer Marco Rose die Diagnose Riss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk erschrocken auf. "Es war für Timo ein Schock, für uns aber auch", sagte der Chef-Coach des Bundesligisten auf einer Pressekonferenz am Freitagvormittag.
Werner fällt mindestens bis zum Jahresende aus. Für den 26-Jährigen selbst sei es laut Rose "traurig", aber auch für die Sachsen sei das Fehlen des Angreifers in den drei verbleibenden Bundesliga-Spielen des Jahres "ein Verlust". Der RB-Coach hat nach der Diagnose das Gespräch mit Werner gesucht und "kurz" mit ihm geredet. Ansonsten habe er ihn "erstmal in Ruhe gelassen". Werner habe die schlimme Nachricht "einigermaßen gut aufgenommen". Rose weiter: "Er ist nicht am Boden zerstört, auch wenn das große Ziel WM nun nicht realisierbar ist. Im Leben gibt es größere Dramen als eine Verletzung. (...) Timo weiß, dass so etwas zum Fußballerleben dazugehört. Er war nicht völlig neben der Spur. Wir werden ihn wieder fit bekommen und hoffen, dass er dann wieder der Alte ist."
Werner war am Mittwoch beim 4:0 in Warschau gegen Schachtjor Donezk in der 14. Minute von Taras Stepanenko gefoult worden und musste wenige Minuten später ausgewechselt werden. Zunächst hatte es vonseiten des RB-Trainer geheißen, dass die Verletzung möglicherweise nicht gravierend sei. Am Donnerstag unterzog sich Werner in Leipzig einer weiteren Untersuchung, welche die Schwere der Blessur offenbarte.
Rose spricht über Folgen für DFB-Team
Für das DFB-Team ist der Verlust aus Sicht von Rose groß. "Ich glaube schon, dass die Nationalmannschaft eine Menge verliert. Timo ist kein Neuling und war ein fester Bestandteil. Die Nationalmannschaft verliert Tore, Tempo und einen Spieler, der bereit ist zu Arbeiten", sagte Rose: "Sie verliert auch einen guten Typen, der eine Menge positive Energie ausstrahlt und über einen guten Humor verfügt. Bei so einem Turnier, wo du mehrere Wochen aufeinander hockst, ist es ein wichtiger Faktor, dass auch einer dabei ist, mit dem du lachen kannst."
Bei RB Leipzig soll Werner im Januar wieder ins Training einsteigen. Nach seiner falschen Prognose am Mittwoch, hielt sich Rose mit Blick auf ein mögliches Comeback-Datum von Werner zurück. "Es gibt jetzt ein paar Gespräche und dann fällen wir eine gemeinsame Entscheidung, die Timo in erster Linie trifft. Operation - ja oder nein? Hoffentlich ist er im Januar wieder bei uns und eine Option für unser erstes Spiel am 20. Januar", sagte der RB-Coach. Dann treffen die Sachsen in der Bundesliga auf den FC Bayern. Für Werner ist ein Einsatz in diesem Top-Spiel das nächste Ziel - statt einer WM mit dem DFB-Team.
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