Nach den Niederlagen gegen Augsburg, in Köln und im Pokal bei den Bayern ist die Fan-Seele wund, der Effekt der Aufbruchstimmung aus der Winterpause droht zu verpuffen. Lediglich 24.000 Karten für das Hoffenheim-Spiel waren bis Freitag weg. Allerdings: In der Vergangenheit war in einer eher unterdurchschnittlich gefüllten VW-Arena die Stimmung oft überdurchschnittlich gut. Darauf hofft auch Rebbe: „Ich wünsche mir, dass alle dran ziehen“, um den erst dritten Heimsieg der Saison einzufahren.
Dass die Mannschaft sich vor allem offensiv steigern muss, um Begeisterung zu entfachen, steht dabei außer Frage: „Wir wissen, dass wir in der Pflicht sind“, so Rebbe. Beim letzten Heimspiel (1:2 gegen Augsburg) hatte es Pfiffe vor allem von Haupttribüne und Gegengerade gegeben, der Fanblock in der Nordkurve lieferte die Art von Unterstützung ab, die der VfL auch morgen braucht.
Eine Fortsetzung der Heimschwäche (nur acht Punkte und nur sieben Tore in bisher zehn Spielen) kann sich der VfL kaum leisten, auch wenn die Konkurrenz (HSV in Leipzig, Ingolstadt gegen den FC Bayern) am Wochenende noch schwerere Aufgaben vor der Brust hat. Denn wie wichtig ein Sieg am Sonntag wäre, zeigt eine simple Rechnung: 34 Punkte sind bei vorsichtiger Schätzung für den Klassenerhalt mindestens nötig, dem VfL fehlen also noch 15 – das wären vier Siege und drei Unentschieden, die Wolfsburg bei noch sieben ausstehenden Heimspielen komplett in der eigenen Arena holen könnte …
Und wenn’s schiefgeht? Angesichts der folgenden Auswärtsaufgabe in Dortmund dürfte dann richtig Feuer unterm Dach sein. Rebbe, der Trainer Ismaël in dieser Woche noch mal das Vertrauen ausgesprochen hatte: „Man spürt hier und da die Unzufriedenheit im Umfeld, das ist ganz normal, wenn man auf die Tabelle schaut. Davon lassen wir uns jetzt aber nicht beirren.“