Leipzig. Der Nordostdeutsche Fußball-Verband will ab 1. März in den Spielbetrieb der Regionalliga Nordost zurückkehren. Der NOFV teilte auf seiner Homepage mit, dass er dazu die zuständigen Ministerien der Länder um Unterstützung gebeten hat. Die Vereine sollen aktuell eine vierwöchige Vorbereitungszeit erhalten, bevor Anfang März die Meisterschaftsspiele starten. Auch in den Amateurspielklassen unterhalb der Regionalliga soll es weitergehen. Hier seien der Start der Vorbereitung und des Spielbetriebs je einen Monat später geplant.
Hinrunde soll zu Ende gespielt werden
Man sei sich bewusst, dass die Entscheidungen von der Pandemie-Lage abhängig sind. Dennoch gehe man davon aus, dass die vorgebrachten Argumente in der Politik Berücksichtigung finden. Der NOFV betont, dass zumindest die Hinrunde zu Ende gespielt werden muss, damit die Aufsteiger sportlich fair ermittelt werden können. Von den Vereinen seien außerdem Hygienekonzepte zum Schutz aller am Spiel beteiligten Personen erarbeitet worden, die sich bereits in der Praxis bewährt hätten. Diese könnten jederzeit der Situation und den Vorgaben entsprechend angepasst werden.


Und auch der finanzielle Aspekt spielt beim geplanten Restart eine wichtige Rolle. Die Vereine der Regionalliga Nordost seien laut NOFV auf Zuschauereinnahmen angewiesen. Einen zeitlich begrenzten Ausschluss von Zuschauern bei der Aufnahme des Spielbetriebs hält der Verband zwar für denkbar. Dauerhafte Spiele ohne Zuschauer würden die Vereine aber in existenzielle Schwierigkeiten bringen. Der Verband spricht sich deshalb für eine begrenzte Zuschaueranzahl aus.
BSG rechnet Ostern mit Wiederbeginn, Lok Leipzig überrascht
Bei der BSG Chemie Leipzig befürworten die Verantwortlichen grundsätzlich den geplanten Restart. „Klar wollen wir alle wieder Fußball spielen“, sagt Trainer Miroslav Jagatic. „Der Fußball darf aber nicht über der Gesundheit stehen. Und solange die Infektionszahlen nicht unter Kontrolle sind, sollten wir nicht spielen. Da haben wir auch als semiprofessionelle Spielklasse eine gewisse Vorbildfunktion.“ Jagatic rechnet daher eher mit einer Wiederaufnahme der Regionalliga um Ostern. Es sei im Sinne einer sportlich fairen Lösung wichtig, dass zumindest die Hinrunde zu Ende gebracht wird. Anschließend könne man den Fokus voll auf die neue Spielzeit richten.
Lok Leipzig zeigt sich angesichts des NOFV-Vorstoßes überrascht. Geschäftsführer Alexander Voigt: „Bevor wir über einen Restart reden, muss erst der Umgang mit den daraus resultierenden Kosten geklärt werden.“ Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs sei nur mit regelmäßigen Testungen der Spieler denkbar. Doch wer soll diese Kosten übernehmen? Und wie oft soll überhaupt getestet werden? Voigt: „Für uns sind noch viele Fragen offen. Und bevor die nicht geklärt sind, halte ich einen Restart Anfang März für utopisch.“