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Der frühere Weltmeister Benedikt Höwedes hält es für den richtigen Weg, Marketingchef Raphael Brinkert sieht sogar einen Ansatz für große Nachbarn. Regionalligist TuS Haltern am See nutzt die Corona-Krise zu einem Paradigmen-Wechsel und will nach eigener Auskunft das "Athletic Bilbao des Amateurfußballs werden". Der Heimatverein der Ex-Nationalspieler Höwedes und Christoph Metzelder will künftig unter dem Motto "Unser Star ist die Stadt" wie der baskische Klub fast ausschließlich auf einheimische Spieler setzen und würde dafür sogar einen sportlichen Abstieg in Kauf nehmen.



Der bei Lokomotive Moskau spielende Höwedes, der in der Corona-Auszeit in seiner Heimatstadt weilt, steigt zudem in den Strategie-Stab ein. Nach seinem Karriere-Ende will sich der 32-Jährige noch stärker im Verein im nördliche Ruhrgebeit einbringen. "Es ist aus unserer Sicht der konsequenteste und richtungweisendste Schritt, nachhaltig Erfolgsgeschichte aus Haltern am See für Haltern am See zu schreiben", sagte Höwedes der Deutschen Presse-Agentur. Marketingchef Brinkert erklärte: "Möglicherweise ist Bilbao in diesen Zeiten auch ein wunderbares Vorbild für Vereine wie Schalke oder Bochum."
75 Prozent der Spieler sollen aus dem Umfeld kommen
In der kommenden Saison sollen mindestens 50 Prozent der Spieler in Haltern geboren oder aufgewachsen sein oder aus der Talentschmiede des Vereins kommen, der in zehn Jahren von der Bezirksliga bis in die Regionalliga aufgestiegen ist. Im Jahr darauf sollen es mindestens 75 Prozent sein.
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"Wir sind der festen Überzeugung, dass es in den nächsten Jahren nicht nur um höher, weiter und schneller, sondern auch um sozialer, gerechter und nachhaltiger geht", sagte Brinkert. "Deshalb haben wir uns mitten auf dem sportlichen Höhepunkt entschieden, freiwillig aus dem Hamsterrad auszusteigen. Wenn die Konsequenz ist, dass wir am Ende sportlich eine Liga runtermüssen, würden wir das schweren Herzens ins Kauf nehmen." Es gehe "nicht um eine Liga- sondern um eine Heimatzugehörigkeit".