19. März 2022 / 19:26 Uhr

Reinfeld-Hoffnung lebt nach irrem 4:1-Sieg bei Eutin 08 - Hübner feiert Comeback

Reinfeld-Hoffnung lebt nach irrem 4:1-Sieg bei Eutin 08 - Hübner feiert Comeback

Volker A. Giering
Lübecker Nachrichten
Schnürte am Waldeck einen Doppelpack: Paul Treichel. 
Schnürte am Waldeck einen Doppelpack: Paul Treichel.  © 54°/Garve
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Mit dem 4:1-Auswärtssieg bei Eutin 08 am Samstagnachmittag hat der SV Preußen Reinfeld die Hoffnungen auf einen Platz in der Meisterrunde der Oberliga am Leben erhalten. 

„Auch wenn noch nichts geschafft ist, war das ein Riesenschritt. Wir haben es jetzt in eigener Hand“, freute sich Reinfelds Sportlicher Leiter Jan-Henrik Schmidt. Als Belohnung gab es noch vor Ort das eine oder andere Kaltgetränk am Waldeck. Zur Halbzeit hätten die Gäste vor 180 Zuschauern eigentlich 2:0 oder 3:0 führen müssen. Schon nach 40 Sekunden zielte Dennis Lie aus 15 Metern über das Tor. In der Folge hatte Torjäger Kristof Rönnau zweimal die verdiente Führung auf dem Fuß. „Wir haben nicht viel verkehrt gemacht, außer das wir das Tor nicht getroffen haben“, resümierte Schmidt.

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Die Reinfelder Bank jubelt über die furiose Aufholjagd. 
Die Reinfelder Bank jubelt über die furiose Aufholjagd.  © 54°/Garve

Bei den gastgebenden Eutinern ärgerte sich Trainer Dennis Jaacks über „eine ganz schwache erste Halbzeit von uns.“ Kurz nach Wiederbeginn gab es dann einen berechtigten Strafstoß für die Hausherren, nachdem sich der junge Reinfelder Verteidiger Justin Cloppatt nach einem Stellungsfehler nur mit einem Foul gegen Stürmer Tim Schüler zu behelfen wusste. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte den Elfmeter zum 1:0 (51.). Mit seinem siebten Saisontreffer stellte Schüler das Spiel auf den Kopf.

Bei den Ostholsteinern feierte Kevin Hübner sein Comeback. Der Publikumsliebling war im Winter von Regionalligist 1. FC Phönix Lübeck zu seinem Heimatverein zurückgekehrt, wollte jedoch aus gesundheitlichen Gründen zunächst eine Pause einlegen. „Da wir diverse Ausfälle unter anderem durch Corona hatten, hat sich Hübi angeboten“, erklärte Jaacks. Eine Spielabsage kam für die Rosenstädter allerdings nicht in Frage. „Wir wollen eine sportliche Lösung, was wir auch weiter vertreten werden.“ Mit dem schmeichelhaften Führungstreffer zeigten sich Schüler & Co. auf einmal wie beflügelt und drängten auf das zweite Tor. Doch Schüler aus elf Metern nach Hübner-Vorlage und der Comebacker mit dem ungewohnten rechten Fuß an die Latte hatten kein Fortune.

Combacker mit Frust: Kevin Hübner schießt das Leder nach einem Gegentreffer weg. 
Combacker mit Frust: Kevin Hübner schießt das Leder nach einem Gegentreffer weg.  © 54°/Garve

„In dieser Phase mussten wir uns bei unserem Ersatztorwart Daniel Marco bedanken“, sagte Preußen-Trainer Pascal „Kalle“ Lorenz nachher. Es schien jetzt alles für die Eutiner zu laufen, zumal Cloppat auch noch die Gelb-Rote Karte (52.) wegen wiederholtem Foulspiel sah. Doch Pustekuchen. Die Gäste schüttelten sich nach zehn Minuten und zeigten in Unterzahl eine tolle Moral. Lie (75.) sowie die eingewechselten Paul Treichel (77., 83.) und Marcel Dankert (90.) drehten die Partie. „Am Ende ein hochverdienter Sieg. Trotz Unterzahl haben wir einfach weitergespielt“, fand Schmidt. Auch Lorenz war total happy und meinte: „Wir haben komplett den Schalter umgelegt und jetzt ein echtes Endspiel gegen Eichede.“

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Auf der anderen Seite herrschte dagegen Ratlosigkeit pur. „Das ist ein bitterer Tag für uns“, bilanzierte ein total enttäuschter Jaacks und ergänzte: „Was nach dem 1:0 passiert, ist schwer zu erklären. Aus unerklärlichen Gründen war die komplette Körpersprache raus. Keine Ordnung, keine Zweikämpfe mehr. Das tut weh. Wir stehen zurecht da, wo wir stehen.“ Vorsitzender und Ligamanager Eddy Schultz sprach nach dem Abpfiff von einer desolaten Vorstellung der Ostholsteiner. „Unsere Abwehr war eine Katastrophe. So etwas habe ich überhaupt noch nicht gesehen“, grollte er. So habe man nichts in der Oberliga zu suchen.

Eutin 08: Hohenstein – Westphal, Fatlum Zymberi, Lahi – Lepin, Rose, Schultz (40. Hermann), Jakubenko (76. Kohlwes) – Meins – Hübner, Schüler. 

Preußen Reinfeld: Marco – Vogel (70. Treichel), Grimm, Cloppat, Biermann – Bojarinow (61. Dankert), Ellenberger – Nader, Izawa (86. Heinze), Lie – Rönnau (61. Mickeleit).

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