Für einen Trainer ohne Ausstiegsklausel und mit laufendem Vertag müssen die Vereine immer mehr Geld in die Hand nehmen. Das jüngste Beispiel ist Julian Nagelsmann. Der 33-Jährige gilt als heißer Nachfolgekandidat von Hansi Flick beim FC Bayern, der den deutschen Rekordmeister trotz seines Vertrags bis 2023 im Sommer verlassen will. Einem Bild-Bericht vom Montagabend sollen die Bayern für den Wechsel des RB-Coaches 15 Millionen Euro auf den Tisch legen. Im Falle von Titelgewinnen könne sich die Summe auf bis zu 20 Millionen Euro erhöhen. Es wäre der endgültige Beweis für die gestiegene Wertigkeit der Spitzenkräfte.
Ein Trainer scheint längst nicht mehr nur so gut oder schlecht wie seine Spieler, sondern ein richtig guter kann seine Spieler besser machen - und damit den Verein erfolgreich. Zuletzt hatten Trainer-Transfers mit Ausstiegsklausel für Aufsehen gesorgt. Adi Hütter wechselt im Sommer von Eintracht Frankfurt für 7,5 Millionen Euro zu Borussia Mönchengladbach. So viel wurde innerhalb der Bundesliga noch nie für einen Trainer bezahlt. Der Transfer kam zustande, weil parallel Gladbachs aktueller Coach Marco Rose ebenfalls dank einer entsprechenden Klausel für kolportierte fünf Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechseln wird.
Villas-Boas hält internationalen Rekord
Doch eine Ausstiegsklausel besitzt Nagelsmann nicht. Und so würde der FC Bayern mit einer Ablösesumme in Höhe der kolportieren 30 Millionen Euro einen deutlichen Rekord aufstellen. Bis dato zahlte nur der FC Chelsea ansatzweise so viel Geld für einen Coach. Im Jahr 2011 holte der FC Chelsea André Villas-Boas für 15 Millionen Euro vom FC Porto nach London. Ähnlich viel zahlten nur Leicester City für Brendan Rodgers (10,2 Millionen Euro an Celtic Glasgow) und Sporting Lissabon für Ruben Amorim (10 Millionen Euro an Sporting Braga).
In England und Deutschland scheinen sich Ablöse-Summen für Trainer immer mehr zu verfestigen. José Moutinho (für 6 Millionen Euro zum FC Chelsea) und Mark Hughes (für 6,2 Millionen Euro zu Manchester City) stehen im Premier-League-Ranking hinter Villas-Boas und Rodgers. In Deutschland rangiert Hütter auf der eins - noch. Für einige andere Fußball-Lehrer wurde aber in der Bundesliga auch schon viel Geld investiert. Der SPORTBUZZER gibt einen Überblick.
Die Ablöse-Rekorde im Überblick
1. Adi Hütter von Eintracht Frankfurt zu Gladbach im Sommer 2021 (7,5 Millionen Euro).
2. Marco Rose von Gladbach zum BVB im Sommer 2021 (knapp über fünf Millionen Euro).
3. Julian Nagelsmann von Hoffenheim nach Leipzig im Sommer 2019 (5 Millionen Euro), Peter Bosz von Ajax Amsterdam nach Dortmund im Sommer 2017 (5 Millionen Euro).
5. Lucien Favre von Nizza nach Dortmund im Sommer 2018 (3 Millionen Euro), Markus Weinzierl von Augsburg zu Schalke 04 im Sommer 2016 (3 Millionen Euro).
7. Marco Rose von Salzburg nach Gladbach im Sommer 2019 (2,5 Millionen Euro).
8. Niko Kovac von Frankfurt zum FC Bayern im Sommer 2018 (2,2 Millionen Euro).
9. Oliver Glasner von Linz nach Wolfsburg im Sommer 2019, Ralph Hasenhüttl im Sommer 2016 aus Ingolstadt nach Leipzig, Roger Schmidt von Salzburg nach Leverkusen im Sommer 2014, Bo Svensson von Liefering nach Mainz (alle 1,5 Millionen Euro).
13. Bruno Labbadia im Sommer 2009 von Leverkusen nach Hamburg (1,4 Millionen Euro).
14. Dirk Schuster im Sommer 2016 von Darmstadt nach Augsburg (1,1 Millionen Euro).
15. Robin Dutt im Sommer 2011 von Freiburg nach Leverkusen (1 Million Euro).
Als Quelle für diese Zahlen diente das Portal transfermarkt.de.
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