Ein hartes Stück Arbeit hatte die U23 des 1. FC Germania Egestorf/Langreder während ihres Gastspieles beim Mühlenberg SV zu verrichten. „Die Offensive des Gegners hat uns schon extrem beschäftigt“, gab Coach Arndt Westphal nach der Partie unumwunden zu. „Und wir hatten auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir hätten uns nicht beklagen dürfen, wenn die Mühlenberger allein in der ersten Hälfte zwei Strafstöße bekommen hätten.“
Sein Trainerkollege Michael Cichon hatte eine „vermeidbare Niederlage“ gesehen. Und den Trainer der Mühlenberger ärgerte nach der vierten Niederlage im siebten Spiel in der Bezirksliga 7 eines ganz besonders: „Bei beiden Gegentoren helfen wir tatkräftig mit.“
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Die Anfangsphase lief allerdings aus Sicht der Germanen extrem gut: Die Gäste verbuchten nicht nur reichlich Ballbesitz, sie hatten auch den richtigen Matchplan. „Wir wussten, dass beim Gegner der Spielaufbau über die Innenverteidiger ein echter Schwachpunkt ist“, sagte Westphal.
Folgerichtig attackierten die Egestorfer das Mühlenberger Abwehrzentrum, wann immer es gewinnbringend erschien. „Allein dadurch sind wir vor der Pause zu vier Torchancen gekommen.“
Kienlin im zweiten Versuch erfolgreich
In der 15. Minute landete eine Flanke bei Tobias Kienlin, der im ersten Versuch noch Mühlenbergs Torhüter Jean-Pierre Sacher scheiterte, den Abpraller aber zur Führung versenkte. Als Kienlin nach rund einer halben Stunde den Ball eroberte und dann im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde, erhöhte Leonard Ehlers per Elfmeter auf 2:0. Eine weitere Möglichkeit bot sich Niklas-Alexander Länger, dessen Kopfball aber zu zentral geriet. „Die Spielanteile lagen etwa bei 65:35 zu unseren Gunsten“, betonte Westphal.
Aber die Mühlenberger seien dennoch stets gefährlich gewesen. Das Rezept war dabei denkbar einfach: Langer Ball auf die Spitze, die den Ball festmacht und die nachrückende Offensive-Armada bedient. „Wir haben in der Defensiv reichlich zu tun gehabt, aber meist noch im letzten Moment irgendwie abblocken können.“
Mühlenberger haben mehr vom Spiel
Allerdings habe es vor der Pause bereits drei brenzlige Situationen gegeben, in den ein Mühlenberg unsanft zu Boden gegangen sei. „Ehrlich gesagt, hätte ich bei zwei Szenen auch Elfer gepfiffen.“
In der zweiten Hälfte habe der MSV dann erheblich mehr vom Spiel gehabt als vor der Pause. „Die haben weiter viele lange Bälle gespielt und echt Druck gemacht. Da waren auch gute Aktionen dabei, aber meist nur bis zum Strafraum“, sagte Westphal



Seine Mannschaft sei allerdings auch nicht mehr wirklich zwingend geworden. „Ein Kopfball, ein paar Halbchancen, mehr war da nicht.“ Mit zunehmender Dauer habe sich bei seinen jungen Spielern zudem der Kräfteverschleiß bemerkbar gemacht.
Als nach einem Foul von Hannes Ronneburg dann kurz vor Schluss doch einmal auf Strafstoß für die Hausherren entschieden wurde und Matthias-Sven Braczkowski auf 1:2 verkürzte (86.), kam noch einmal richtig Spannung auf. „Am Ende hätten wir uns über ein 2:2 nicht beschweren können.“
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