Es ist eine weise Entscheidung gewesen, das Finale des Rewe-Krause-Cups in den Sonntagabend zu verlegen. Bei erträglicheren Temperaturen duellierten sich der Ausrichter 1. FC Wunstorf und die U19 des JFV Calenberger Land bis ins Elfmeterschießen, das der favorisierte Landesligist mit 7:6 gewann. "Weil meine junge Mannschaft ausnahmsweise mal das erfahrenere Team stellte, mussten wir dieses Spiel gewinnen", sagte Wunstorfs Trainer Onur Köse. "Der JFV war aber ein vor allem technisch guter Gegner, der über die gesamte Woche gesehen einen schönen Ball gespielt hat."
Bilder zum Finale des Rewe-Krause-Cups zwischen dem 1. FC Wunstorf und des JFV Calenberger Land (U19)
Wunstorf dominiert die erste Hälfte
Trotz aller spielerischen Klasse hatte Köse in den Spielen zuvor beobachtet, dass der A-Junioren-Regionalligist aufgrund seiner fehlenden Routine auch Fehler macht. Daher ließ er sein Team abwarten und den Kontrahenten erst einmal kommen. Nach einem Foul an Maik Geisler verwandelte Tugrancan Singin den Elfmeter zum 1:0 (20. Minute). Tino Amberg (30.) und Amir Lashkari (42.) erhöhten für den 1. FC auf 3:0, ehe Maurice Lapöhn kurz vor der Pause für die U19 verkürzte.
"Das war eine gute Leistung von uns. Die Führung hätte viel höher sein können, wir trafen noch zweimal Aluminium und vergaben zwei Eins-gegen-eins-Situationen", sagte Köse. Sein Trainerpendant aufseiten der Calenberger, Timo Struckmeier, stimmte zu. "Wir konnten froh sein, nur 0:3 hintenzuliegen. Es war das typische Klischee von unerfahrenen jungen Wilden gegen eine gute Herrenmannschaft", sagte der JFV-Coach. "Unsere individuellen Fehler wurden auf diesem Niveau brutal bestraft."
Calenberg kämpft sich ins Elfmeterschießen
Nach der Pause wendete sich das Blatt. Die Gastgeber verwalteten das Ergebnis nach einigen Wechseln nicht gut und bekamen keinen Zugriff mehr. Bastian Gandyra vergab kurz nach Wiederanpfiff noch eine Riesenchance für die Youngster, die nun deutlich besser auftraten und durch Kim-Kenneth Kretschmann (64.) und Denis Rosnowski (74.) zum Ausgleich kamen.
"Das 3:3 nach einer Ecke hat mich besonders gefreut, da es nach einer Standardsituation fiel. Das gibt’s nicht oft, wenn A-Junioren gegen Herren spielen", sagte Struckmeier. Kurz vor dem Abpfiff hatte der eingewechselte Nico Tsitouridis noch den Siegtreffer für die Wunstorfer auf dem Fuß, doch das wäre laut Köse dem Spielverlauf der zweiten Halbzeit nicht gerecht geworden. "Das Remis hatten sich die Calenberger verdient", sagte er.



Mühlenfeld sichert sich Platz drei
Im Elfmeterschießen setzte sich dann das reifere Team durch. Armin Tvrtkovic hielt wie schon im Halbfinale gegen den TSV Mühlenfeld zwei Versuche. "Unser Mindestziel war das Halbfinale, das haben wir erreicht", sagte Struckmeier. "Wir haben es aber in der ganzen Woche nicht geschafft, unsere beste Leistung über die kompletten 90 Minuten zu zeigen." Köse freute sich nach dem großen Umbruch an der Barne über den nächsten erfolgreichen Schritt in der Saisonvorbereitung. "Ich habe zwar einen jungen Kader, aber dem Anspruch der Spieler, einige Jahre weiter zu sein als die Jungs vom JFV, sind sie gerecht geworden." Der Turniersieg der Wunstorfer war zweifelsohne verdient. Auf Platz drei landeten die Mühlenfelder nach einem 4:0 im kleinen Finale gegen den TSV Hagenburg. Hussein Saade schnürte einen Dreierpack (22., 42., 79.), das vierte Tor gelang Patrick Mesenbring (45.+2).
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