17. Juli 2022 / 13:57 Uhr

Fünferpack bis Müller-Rekord: Das waren die Top-5-Momente von Robert Lewandowski beim FC Bayern

Fünferpack bis Müller-Rekord: Das waren die Top-5-Momente von Robert Lewandowski beim FC Bayern

André Batistic
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach ereignisreichen Jahren.
Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach ereignisreichen Jahren. © Getty Images/IMAGO/Schiffmann/Revierfoto (Montage)
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Robert Lewandowski wird als einer der besten Spieler der Geschichte in die Annalen des FC Bayern München eingehen. Der zweimalige Weltfußballer hat in seiner Karriere beim Rekordmeister zahlreiche Rekorde pulverisiert und sich mit seinen Treffern ein Denkmal gesetzt. Nach dem Wechsel zum FC Barcelona erinnert der SPORTBUZZER an die Top-5-Momente von Lewandowski bei den Bayern.

"Mehr als outstanding": Mit diesen Worten brachte Vorstandsboss Oliver Kahn am Samstag die Errungenschaften von Robert Lewandowski beim FC Bayern München auf den Punkt. Der 33-Jährige gewann mit dem deutschen Rekordmeister seit seinem Wechsel von Borussia Dortmund im Sommer 2014 die wichtigsten Titel im Weltfußball und traf in seinen 375 Pflichtspielen für die Münchener eindrucksvolle 344 Mal. Nun verlässt Lewandowski die Münchner in Richtung FC Barcelona als lebende Legende.

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Was den siebenmaligen Bundesliga-Torschützenkönig ausgezeichnet hat, welche unglaublichen Rekorde er aufgestellt hat und warum selbst Star-Trainer Pep Guardiola einmal wegen Lewandowski vom Glauben abfiel – der SPORTBUZZER hat die fünf größten Momente des zweimaligen Weltfußballers in Diensten des FC Bayern München zusammengestellt.

Ein besonderer Torrekord

Experten und Fans waren sich einig: Niemand werde jemals den Rekord für die meisten geschossenen Tore in einer Bundesliga-Saison brechen können. In der Spielzeit 1971/72 netzte Bayern-Legende Gerd Müller für den FCB sage und schreibe 40 Mal ein. Ob Jürgen Klinsmann, Roy Makaay oder Pierre-Emerick Aubameyang: Jahr für Jahr scheiterten die Top-Torjäger an der Bestmarke des im August 2021 verstorbenen Müller – bis zur Saison 2020/21. Schon in der Hinrunde dominierte Lewandowski die Konkurrenz mit 22 Treffern (Rekord) nach Belieben. Und obwohl der Superstar im Saisonverlauf insgesamt fünf Ligaspiele verpasste, war der Mythos am 22. Mai 2021 Geschichte: Lewandowski gelang per Elfmeter gegen den FC Augsburg in der 90. Minute der 41. Saisontreffer. Von den Emotionen überwältigt, sein Idol Müller überholt zu haben, jubelte Lewandowski im Anschluss überglücklich: "Ich habe immer geglaubt, dass ich die Chance bekomme. Das war ein besonderer Moment."

Fünferpack-Wahnsinn gegen den VfL Wolfsburg

Der 22. September 2015 wird Robert Lewandowski wohl ewig in Erinnerung bleiben. Als Einwechselspieler im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg gelang dem Bayern-Stürmer Unvorstellbares: Etwas angefressen, weil Trainer Pep Guardiola ihn erst zur zweiten Halbzeit in die Partie brachte, schoss sich Lewandowski seinen Frust von der Seele. Zwischen der 51. und 60. Minute erzielte der Pole alle fünf Bayern-Treffer beim 5:1-Sieg über die Wölfe. Ein Fünferpack in exakt 539 Sekunden. Weil er seine Treffer eins bis drei in nur 3:22 Minuten markierte, trägt er seitdem noch den Titel des schnellsten Hattrick-Schützen der Bundesliga. "Das war Wahnsinn. Das ist ein großer Abend für mich", sagte der Rekordjäger im Anschluss. Und selbst Guardiola konnte nicht glauben, was er gesehen hatte. Die Szene, in der er nach dem fünften Tor mit den Händen über den Kopf ungläubig ins Publikum schaut, ist fast genauso legendär wie das Lewandowski-Kunststück selbst.

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Das Triple-Double in der Saison 2019/20

In einer Saison sowohl die nationale Meisterschaft, den Pokal und die Champions League gewinnen: Das haben nur die größten Spieler ihrer Generation geschafft. Robert Lewandowski legte in der legendären Triple-Saison 2019/20 des FC Bayern München aber noch einen drauf: Sowohl in der Bundesliga (31 Tore), Champions League (15) und im DFB-Pokal (6) sicherte sich der polnische Nationalheld den Titel des Torschützenkönigs – Lewandowski gewann also neben dem offiziellen Triple auch sein eigenes. Das gelang zuvor nur Holland-Legende Johann Cruyff. Mit dem Königsklassen-Triumph der Bayern beim Finalturnier in Lissabon am 23. August (1:0 im Finale gegen Paris Saint-Germain) war das Kunstwerk vollbracht: "In dieser Nacht habe ich gewusst, dass ich das, wovon ich mein ganzes Leben lang geträumt hatte, bekommen habe", erinnerte sich Lewandowski wenige Monate später zurück.

Der Weltfußballer heißt nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo

Nach der Triple-Saison mit dem FC Bayern führte an Robert Lewandowski bei der offiziellen FIFA-Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2020 eigentlich kein Weg vorbei – und so kam es dann auch: Der Pole wurde als bester Spieler der von Corona geprägten Saison gewählt. Ein Jahr später, obwohl der FC Bayern diesmal nicht international glänzen konnte, wurde Lewandowski nach seiner Rekord-Saison in der Bundesliga die gleiche Ehre zuteil. Den Weltfußballer-Titel verteidigen konnten seit 1991 nur der Brasilianer Ronaldo, Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Lewandowski war endgültig in den Kreis der Fußball-Legenden aufgestiegen – auch wenn ihm der prestigeträchtige, seit 2016 jedoch nicht mehr als offizielle Weltfußballer-Auszeichnung anerkannte Ballon d’Or verwehrt bleiben sollte. "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die FIFA-Auszeichnung wichtiger ist als der Ballon d‘Or", sagte Lewandowski später trotzig.

Doppelpack beim künftigen Arbeitgeber

Der bis dato letzte Auftritt von Robert Lewandowski im Camp Nou des FC Barcelona endete mit einer der schmerzhaftesten Niederlagen in der Champions-League-Geschichte der Katalanen – und ausgerechnet Lewandowski hatte daran einen großen Anteil. Im Auftaktspiel der Saison 2021/22 dominierten die Bayern den künftigen Arbeitgeber des Star-Stürmers nach Belieben und hätte sogar noch höher als nur mit 3:0 gewinnen müssen. Lewandowski setzte mit einem Doppelpack den Schlusspunkt und löste eine große Krise beim Ex-Team von Lionel Messi aus. Das Presse-Echo war verheerend: "Barcelona begräbt seine Größe", titelte im Anschluss etwa El Mundo. Am Ende stieg Barca als Dritter der Bayern-Gruppe in die Europa League ab, wo die Reise ein schmachvolles Ende mit der Viertelfinal-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt fand. Dieses Barcelona soll Lewandowski jetzt wieder aufrichten. Es wird eine schwere Aufgabe.

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