Nicht immer muss es die große Fußballkunst sein, um Zuschauer zu unterhalten. Vergebene Chancen, schlechte letzte Pässe und falsche Entscheidungen im ausschlaggebenden Moment waren es, die das Bezirksliga-Spiel zwischen der Reserve des VfL Bückeburg und dem TuS SW Enzen zu einer spannenden Angelegenheit machen. Am Ende war es Luka Rohrbach, der kurz vor Schluss die wohl schwerste Möglichkeit sehenswert nutzte und den 1:0-Siegtreffer der Bückeburger erzielte.
„Ich bin nicht erleichtert, sondern geschockt über das Spiel. Das war von beiden Seiten nicht gut“, sagte VfL-Coach Steffen Potthast nach der Partie. Der Enzer Trainer Fabian Stapel wurde deutlicher, doch dazu später mehr. Denn eigentlich hätte das Spiel schon früh entschieden sein können. Die Enzer hatten durch Jan Köpper, Lass Ruthmann und Johann Gottschalk gute Möglichkeiten, um nach einer Viertelstunde mindestens 2:0 in Führung liegen zu können. Doch es fehlten die letzten Zentimeter, sei es im letzten Zuspiel oder beim Abschluss. Und wenn es genau war, hielt VfL-Torwart Sören Raschke. Immer wieder kamen die Gäste über die rechte Seite, auf der die jungen Gottschalk und Lasse Ruthmann wirbelten in den torgefährlichen Bereich. Nach knapp 25 Minuten kamen auch die Gastgeber zu guten Möglichkeiten, doch die Schüsse von Pascal Könemann und Maurice Matz gingen knapp am Tor vorbei.



Nach der Halbzeit änderte sich das Bild. Die Enzer stellten ihr Spiel größtenteils ein und wirkten früh in der Partie platt. Der VfL spielte druckvoller, presste gut, war mit dem letzten Pass aber immer wieder zu ungenau, was die Zuschauer immer wieder raunen ließ. Als Patrick Benecke in der 82. Minute nur das Lattenkreuz traf, raunte es erneut. Doch dann sprang der Ball zu Rohrbach, der unthalbar per Dropkick in den Winkel traf. Zwar hatte Nils Engelhardt in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit zum Ausgleich, doch sein Schuss wurde von der Linie gekratzt.
„Zur Halbzeit müssen wir führen“, so Stapel, der genau wusste, woher die Leistung in der zweiten Hälfte kam und die Prioritätensetzung einiger Spieler bemängelte. „Dienstag hatten wir acht Leute beim Training, Donnerstag waren es zehn. Es sind welche in der Mannschaft, die müssen sich nicht wundern, wenn wir so spielen. Wenn sie glauben, dass sie mit dem Fleiß bestehen können, dann ist das ein Trugschluss“, ärgerte sich der Enzer Trainer nach dem Spiel.