Ob Johann Berger, Jakob Gesien oder Florian Esdorf - bei den vielen Neuzugängen des Rostocker FC sind einige prominente Namen dabei. Gerade mit der Verpflichtung des genannten Trios, das eine Vergangenheit im Profiteam des FC Hansa Rostock hat, sorgte der RFC für großes Aufsehen. Bläst der Klub vom Damerower Weg damit zum großen Angriff auf die Spitzenplätze?
Von Kennern der Oberliga werden Rostocker neben dem Greifswalder FC, SC Staaken und Hertha 03 Zehlendorf zu den Aufstiegsanwärtern gezählt. Vorstandmitglied Georg Richter will zu hoch aufkommenden Erwartungen jedoch den Wind aus den Segeln nehmen. „Wir sehen uns immer noch als Aufsteiger, der noch keine vollständige Saison in der Oberliga gespielt hat. Wir wollen hier nachhaltig etwas aufbauen, wohin das führt, wird man sehen. Die Liga zeigt, dass nur Namen und Lebensläufe nicht die Meisterschaft holen.“
Das sind die wichtigsten Transfers im kommenden Sommer in MV (Stand: 06. August 2021):
Die Verstärkungen sprechen allerdings dafür, dass der RFC intern wohl etwas mehr vorhat, als um den Klassenverbleib mitspielen zu wollen. Neben Johann Berger (Holstein Kiel), Jakob Gesien (FSV Luckenwalde) und Florian Esdorf (FC Hansa II) holten die Rostocker noch Guilherme Lima (FC Anker Wismar), Damian Schobert (BFC Dynamo), Niklas Tille, Arne Biederstädt (alle beide FC Hansa II) und Daniel Kremer (eigener Nachwuchs). Bei weiteren Probespielern steht die Entscheidung noch aus, ob sie verpflichtet werden.
Bei den Rostockern gab es allerdings auch neun Abgänge. Dazu zählen mit Christian Rosenkranz und Martin Pett (beide SV Pastow) zwei langjährige und verdiente Akteure. „Leider haben uns auch dieses Jahr wieder Spieler verlassen, was zudem ein menschlicher Verlust ist. Wir sind jedem der Abgänge sehr dankbar für ihren Einsatz beim RFC“, kommentiert Richter.
Er und die sportlich Verantwortlichen blicken gespannt dem überhaupt erst zweiten Oberliga-Jahr der Vereinsgeschichte entgegen. Die erste Spielzeit dauerte mit dem Abbruch der Saison nur zehn Spieltage, war aber für den kurzen Zeitraum sehr intensiv. Nach einem Auftaktsieg und drei Niederlagen am Stück folgte der Trainerwechsel von Jens Dowe zu Vladimir Liutyi. Der neue Coach musste zunächst drei weitere Schlappen einstecken, brauchte aber auch Zeit, dem neu formierte Team seine Fußball-Philosophie einzutrichtern. Mit dem 2:1 gegen den Greifswalder FC kam die Wende. Die Rostocker legten zwei Siege gegen den späteren Regionalliga-Aufsteiger Tasmania Berlin (3:1) und die TSG Neustrelitz (3:2) nach.
An die positive Phase im vergangenen Herbst will der RFC anknüpfen. Dafür hat der Traditionsklub eine intensive Vorbereitung absolviert. Neun Testspiele absolvierte die Liutyi-Elf. Gegen die Regionalligisten SV Babelsberg (1:1), Berliner AK (2:3) und 1. FC Phönix Lübeck (2:3) verkauften sich die Rostocker ordentlich. „Wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht. Auch dank der tollen Arbeit von Christopher Stoll (Sportlicher Leiter, d. Red.) und Andreas Murken (Vorstandsmitglied, d. Red.) konnten wir viel besser in die Vorbereitung starten und frühzeitig mit Spielern sprechen, um Nägel mit Köpfen machen zu können“, erklärt Richter.
Ziel des RFC zu Beginn ist es, deutlich besser als in der Vorsaison in die Spielzeit zu kommen. Zum Auftakt geht es für die Rostocker daheim gegen den Brandenburger SC Süd. Bereits in der Vorsaison war der Abstiegskandidat erster RFC-Gegner. Es gab einen 2:0-Erfolg. Gegen das gleiche Ergebnis hätten die Gastgeber wohl nichts einzuwenden. Doch Richter betont, dass das Team die BSC-Kicker nicht unterschätzen werde. „Die Brandenburger wollen sicher nicht nur auf ein Rostocker Pils rumkommen. Unsere Jungs wollen zeigen, dass sie zuletzt gut gearbeitet haben und mit einem Sieg starten.“
MV-Heimduelle vom Rostocker FC:
3. Sp., 18.8.21, 19 Uhr, Neustrelitz
6. Sp., 11.9., 14 Uhr, Hansa II
18. Sp., 18.12., 13 Uhr, Schwerin
21. Sp., 13.2.22, 13 Uhr, Greifswald
24. Sp., 6.3., 14 Uhr, Torgelow
28. Sp., 10.4., 14 Uhr, Pampow
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