Rudi Völler, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, hat den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach heftig angegriffen und die Saison-Fortsetzung der Bundesliga mit Geisterspielen verteidigt. "Bei Herrn Lauterbach, der ja selbst Mediziner ist und auf dieser Tatsache seinen Expertenstatus begründet, waren und sind einige Behauptungen einfach nicht wahr", sagte Völler im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger, ohne konkrete Beispiele zu nennen. Der Leverkusener Politiker Lauterbach hatte das DFL-Konzept am Mittwoch als "schizophren und löchrig" bezeichnet.


Zuvor schon hatte sich der SPD-Mann mehrmals vehement gegen die Bundesliga-Pläne ausgesprochen. Völler wirft dem Mediziner vor, seine Kollegen, die für die DFL an der Ausarbeitung des Konzepts beteiligt waren, zu "brüskieren" und sich auf deren Kosten "profilieren" zu wollen. Den Neustart der Saison, die am Samstag mit dem 26. Spieltag fortgesetzt wird, bezeichnete Völler als beispielhaft: "Wenn wir das hinkriegen, die Saison mit diesem wirklich guten Konzept zu Ende zu spielen, macht das dem Fußball in anderen Ländern viel Hoffnung."
Völler: "Alles wird korrekt entschieden"
Den sportlichen Wert der Spiele sieht er durch das Fehlen von Zuschauern nicht beeinträchtigt. "Der Meister wird zurecht Meister, genau so wird es mit der Champions-League-Qualifikation sein, mit der Europa-League-Qualifikation, mit dem Klassenerhalt und dem Abstieg. Alles wird korrekt entschieden, vielleicht noch sauberer als sonst", erklärte der Weltmeister von 1990. Die Entscheidung, wie die Liga mit einem möglichen vorzeitigen Saison-Abbruch umgeht, ist noch nicht getroffen worden.
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An der Frage nach Auf- und Abstieg im Falle des Abbruchs entzündete sich am Mittwoch unter der 18 Erstligisten eine hitzige Debatte - zehn Klubs votierten dafür, dass in der kommenden Woche darüber entschieden werden soll. Acht Vereine, angeführt von Werder Bremen, hatten sich dafür ausgesprochen, erst nach einem tatsächlichen Abbruch über eine Regelung abzustimmen. SVW-Aufsichtsratsboss Marco Bode sagte: "Das ist eine Regelung, die unglaublich viel nach sich zieht. Da kann man nicht einfach en passant wenige Tage vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine Entscheidung solcher Tragweite treffen."
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