Satou Sabally ist keine Lautsprecherin, aber sie hat etwas zu sagen! Die deutsche Profi-Basketballerin lebt seit drei Monaten in Dallas, nachdem sie im Draft an zweiter Position von den Dallas Wings in die WNBA gezogen wurde. Die 22-Jährige will mehr sein, als "nur" eine Sportlerin. Und das macht sie eindrucksvoll klar – so auch am Montagabend in einer Videoschalte, bei der auch der SPORTBUZZER dabei war. Dort kritisierte sie den US-Präsidenten Donald Trump scharf im Zuge der Rassismus-Proteste und der Black-Lives-Matter-Bewegung.



"Ich denke, dass er sehr gefährlich ist. Er erlaubt Rassismus und Gewalt und schürt das auch noch", sagte sie auf Nachfrage des SPORTBUZZER zur Rolle des US-Präsidenten in der aktuellen Rassimus-Krise in den USA. Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz gehen seit Wochen weltweit Millionen Menschen auf die Straße und protestieren unter dem Slogan "Black Lives Matter" gegen Rassismus. Der Präsident des mächtigsten Landes der Welt schweigt allerdings meistens – und fällt mit unqualifizierten Kommentaren auf.
Für Sabally sind die aktuellen Fälle von Polizeigewalt gegen Minderheiten auch stark mit Trump verbunden. "Die Fälle von Gewalt gegen Minderheiten sind so stark angestiegen, seitdem er Präsident ist. Das ist nicht okay, dass da jemand an der Macht ist, der Colin Kaepernick einen Hurensohn nennt, der Schwarze auf Twitter als Hunde und Gangster beschimpft. Diese letztgenannten Begriffe sind zwar erlaubt, weil sie passiv-aggressiv sind. Aber sie stehen explizit für Schwarze", so die erst 22-Jährige, die in Berlin groß geworden ist.
Sabally über Trump: "Sollte nicht Präsident sein"
Sabally wurde in New York geboren, ihr Vater kommt aus Gambia, ihre Mutter ist Deutsche. Noch in frühester Kindheit zog sie mit ihren Eltern nach Berlin, wo sie erstmals mit Rassismus in Berührung kam. Inzwischen ist sie eine der besten jungen Basketballerinnen der Welt und hätte zum aktuellen Zeitpunkt den ersten Monat in der WNBA spielen sollen, der nordamerikanischen Frauen-Basketball-Liga. Sabally sagte aber einmal über sich, dass sie mehr sein will als eine Athletin. Sie will für Veränderungen sorgen, auf Missstände aufmerksam machen und diese auch deutlich benennen.


Das tat sie am Montag auch in Bezug auf Trump. "Er ist ein Diktator und er versucht, die Wahlen zu beeinflussen", sagte sie. Doch viel erschreckender sei: "Er war vor Gericht, weil er ein kleines Mädchen vergewaltigt haben soll. Er ist im Epstein-Fall involviert. Menschen, denen solche Sachen vorgeworfen werden, sollten nicht Präsident sein."
Von Deutschland in die Welt: Sportler als Botschafter
Sabally über Rassismus: Es ist persönlich
Die aktuellen Proteste in den USA richten sich allerdings nur indirekt gegen Trump. Millionen Menschen weltweit gehen gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Straße. Auch Sabally nahm kürzlich in Dallas an einer Demo teil. "Es ist sehr verstörend. Jede schwarze Person ist im Kampf mit sich selbst, weil sie etwas sagen muss. Es ist persönlich. Es sitzt tief. In der Stadt sind Barrikaden errichtet – es sieht aus, als wären wir in einer Revolution. Es ist wichtig, dass man sein Gesicht zeigt", sagte sie. Das tut sie – mit deutlichen Worten!