Leipzig. „Hoffnung auf eine Zuschauerrückkehr habe ich seit unserer Restart-Studie – aber leider werden diese wissenschaftlichen Erkenntnisse von der Politik bisher nicht ernst genommen“, erklärt DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther besorgt. Seit Monaten spielt die Handball-Bundesliga sowie alle anderen Sportligen ohne Zuschauer, doch die finanziellen Sorgen werden größer und noch immer weiß niemand, wann Zuschauer endlich zurückkehren könnten. „Uns wird keine Perspektive aufgezeigt, wann wir endlich wieder vor Fans spielen können“, bestätigt der Leipziger. Dabei wäre genau diese Perspektive so wichtig, denn die Vereine haben alles weitere bereits vorbereitet.
„Das sorgfältig ausgearbeitete Papier der AG-Restart hat die Landespolitik einfach ignoriert. Unsere Vorschläge wurden nicht aufgenommen und wir haben nicht einmal Feedback erhalten“, beschwert sich Günther, der zuvor an dem Papier mitgearbeitet hatte. Als Sprecher der Initiative „Teamsport Sachsen“ hatte der Geschäftsführer die Forderungen der Branche mit in das Papier einarbeiten können – und keine Rückmeldung erhalten. „Wir können auf kein Ziel hinarbeiten, dabei liegen konkrete Lösungsvorschläge auf dem Tisch. Wir haben Hygienekonzepte, optimierte Testverfahren, Pläne für eine sichere An- und Abreise der Zuschauer, digitale Nachverfolgungstechnik und sogar viel positive praktische Erfahrung - einzig fehlt der Mut der Regierung für einen Stufenplan“, fordert Günther.



Die zuvor angekündigten Inzidenz-Werte von 50 sind in Leipzig bereits seit Tagen erreicht. Auch wenn länger der Wert von 35 unterboten werden sollte, steht noch kein Konzept für die Zuschauerrückkehr. Zum Vergleich: bei diesen Inzidenz-Werten hatten die Grün-Weißen im vergangenen Jahr noch vor rund 1.000 Zuschauern spielen dürfen. „Allen ist bewusst, dass wir diese Herausforderung nur gemeinsam meistern können, alle wollen mit anpacken. Doch mit ständig neuen Verboten aus Angst etwas falsch zu machen kommen wir nicht weiter. Wir brauchen verlässliche und realistische Ziele auf die wir hinarbeiten können. Und die sind im Restart Papier klar definiert“, so Günther.
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