Nach der 1:3-Niederlage in Evesen hat Martin Pyka im Wochentrainingsplan neben Aspekten wie Fitness, Präzision und Handlungsschnelligkeit vor allem einen Schwerpunkt gesetzt: Konstanz. „In der einen Hälfte spielen wir so, in der anderen so, ein Spieler ist auf der Höhe, der andere nicht. Für jeden ist es erst einmal wichtig, sich auf die Basisaufgaben zu konzentrieren“, bringt der Coach des Landesligisten SC Hemmingen-Westerfeld das primäre Lernziel auf den Punkt. „Weil es sonst das gesamte Spiel zerstören kann.“
"Echt schön, nicht als Tabellenführer ins Spiel zu gehen"
Der „Hausaufgabe“ am Samstag (16 Uhr) gegen den FC Eldagsen blickt Pyka gespannt entgegen: „Mal sehen, wie die Mannschaft das umsetzt, was wir unter der Woche erarbeitet haben.“ Auch den Verlust der „Pole Position“ sieht er gelassen: „Ich find‘ es echt schön, nicht als Tabellenführer in Spiel zu gehen. Denn das gibt dem Ganzen so eine Schwere. Es ist fast wie ein Mythos: Oh, es geht gegen den Spitzenreiter.“ So sei man einfach der „nette Tabellendritte“.



Der Eldagser Coach Holger Gehrmann weiß – unabhängig von der Tabellensituation -, was auf seine Mannschaft zukommt. „Die Hemminger haben eine enorm spielstarke, technisch gute Mannschaft, und der Weg, den sie gehen, ist gut. Das wird auf alle Fälle ein brutales Ding.“ Doch nach zuletzt drei Siegen in Serie liefen auch seine Spieler selbstbewusst auf. „Wir werden uns bestimmt nicht verstecken, wollen auch da etwas mitnehmen.“
Das Potenzial dafür sei da. „Was meine Mannschat vor allem auszeichnet ist sicher, dass sei ein absolutes Team ist. Das ist schon sehr speziell.“ Nicht zuletzt deshalb sei es überhaupt möglich die aktuell angespannte personelle Situation so gut zu überstehen. „Wir haben einige Verletzte und vor allem viele, die angeschlagen und nicht 100-prozentig fit sind, sich aber durchquälen. Dafür machen es die Jungs echt gut.“ Zudem habe man „mit Lauri Schwittalla einen sehr guten Spieler in der Box“ und mit Marcel Buerst einen Riesentorwart“.
Die einzelnen Bausteine stimmen
Überhaupt stimmten in den verschiedenen Mannschaftsteilen die einzelnen Bausteine. „Auch unser Umfeld ist riesig.“ Sportlich formuliert es Gehrmann so „Wir sind unangenehm zu bespielen, stören früh, sind sehr präsent im Mitteldrittel und immer für Tore gut, ob aus dem Spiel heraus oder nach Standards.“ In Hemmingen werde man sicher nicht den Fehler machen, munter mitspielen zu wollen. „Wir werden da schon eher ein einfaches Mittel wählen“, so der Coach.
Hemmingen macht zu viele Fehler
Damit rechnet auch sein Pendant auf Hemminger Seite, empfindet das aber gar nicht als Problem: „Die Eldagser Spielweise, kompakt zu verteidigen, das Spiel des Gegners zu zerstören und auf schnelles Umschaltspiel zu setzen, ist vor allem für unsere beiden Sechser die perfekte Übung, es besser zu machen als zuletzt in Evesen.“ Denn da habe die Konterabsicherung nicht so gut geklappt, weil vor allem die optimale Balance gefehlt habe. Unterm Strich sei der Auftritt am vergangenen Wochenende aber weniger schlecht gewesen, als er es zunächst empfunden habe. „In der Videoanalyse habe ich gesehen, dass die Jungs es gar nicht so übel gemacht haben.“ Aber letztlich seien es defensiv wie offensiv einfach zu viele Fehler gewesen.
"Alle müssen performen"
„Im Training geben alle Vollgas“, lobt Pyka. Das sei aber auch nötig, denn nachdem sich einige Spieler in Evesen einen eher schwachen Auftritt geleistet hätten, schaue er schon genau darauf, was jeder Einzelne in den Übungseinheiten anbiete. „Alle müssen performen, brauchen eine gute Trainingswoche, um sich für einen Einsatz in der Startelf zu empfehlen.“ Insgesamt stünden vier der Stammkräfte ein bisschen auf der Kippe. „Wir haben eine sehr gute zweite Reihe, die alle auf ihre Chance warten.“
Für FC-Coach Gehrmann ist entscheidend, „welche Möglichkeiten der Gegner uns bietet“. Unterm Strich sei in einem engen Duell oft wegweisend, „welche Gefahr du nach vorne ausstrahlst – und da haben wir schon etwas zu bieten“.