29. April 2022 / 21:22 Uhr

SC Potsdam verliert zweites Finalspiel gegen Stuttgart: Erdung vor ausverkaufter Halle

SC Potsdam verliert zweites Finalspiel gegen Stuttgart: Erdung vor ausverkaufter Halle

Stephan Henke
Märkische Allgemeine Zeitung
Anastasia Cekulaev  (l. Potsdam), Valeria Papa  (m. Potsdam), Krystal Rivers (r. STuttgart), SC Potsdam - Allianz MTV Stuttgart, 1. Volleyball  Bundesliga, Frauen, Best of 5 Final-Playoffs, Potsdam, 29.04.2022, Foto: Benjamin Feller
Potsdams Anastasia Cekulaev (v.l.) und Valeria Papa versuchen Stuttgarts Krystal Rivers zu blocken. © Benjamin Feller
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Der SC Potsdam verliert gegen den MTV Stuttgart mit 0:3 und muss den 1:1-Ausgleich in der Finalserie um den Volleyball-Bundesliga-Titel hinnehmen. 

Anfang des dritten Satzes fasste der Gesichtsausdruck von Laura Emonts das Geschehen in der ausverkauften MBS-Arena ziemlich treffend zusammen. Nach zwei eigenen Annahmefehlern lag ihre Mannschaft, der SC Potsdam, mit 1:6 gegen den MTV Stuttgart zurück. Wie schon in den zwei Durchgängen zuvor hatte das Team der Kapitänin im zweiten Spiel der Finalserie den Satzbeginn verschlafen. „Es war ein absolut verdienter Sieg für Stuttgart. Wir haben nicht gut in den ersten Satz reingefunden. So ein zweiter Satz kann immer passieren, da waren wir nicht gut und Stuttgart sehr dominant”, sagte SCP-Manager Toni Rieger. Nach dem überraschend klaren 3:0-Auswärtssieg am Dienstag steht es nach der Niederlage am Freitagabend nun 1:1 in der Finalserie.

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Der erste Satz wurde nach dem Zwischenstand von 5:5 entschieden. Die Stuttgarterinnen zogen durch einen 5:0-Lauf davon, dem 5:10-Rückstand lief der SCP den Rest des Satzes hinterher. Dabei robbten sich die Volleyballerinnen von Trainer Guillermo Naranjo Hernandez punktemäßig immer wieder heran, doch der Ausgleich wollte nicht gelingen, in Führung gingen die Potsdamerinnen in diesem Satz überhaupt nicht, eine Fehlangabe von Valeria Papa besiegelte den 22:25-Satzverlust.

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Der zweite Durchgang startete, wie der erste endet, dieses Mal landete die Angabe von Anastasia Cekulaev im Netz, Sarah van Aalen legte zum 1:2 eine Fehlangabe nach. Der Stotterstart war kein gutes Omen für die Potsdamerinnen, die über 1:3, 3:7, 4:10 und 8:16 Punkt um Punkt ins Hintertreffen gerieten. Zudem gelangen zu wenig Punkte, Emonts und Cekulaev holten mit je neun Punkten die meisten ihres Teams, „das ist zu wenig“, sagte Rieger. Auf der Gegenseite stachen einmal mehr Simone Lee (20) und Krystal Rivers (17) hervor. „Wir haben es nicht geschafft, die beiden in den Griff zu kriegen“, meinte Rieger. Zu allem Unglück knickte die für Valeria Papa eingewechselte Konstantina Vlachaki beim Satzball zum 16:25 um und musste humpelnd vom Feld begleitet werden.

Die Hoffnung in der erstmals seit gut zwei Jahren mit mehr als 2000 Zuschauern ausverkauften MBS-Arena auf eine 2:0-Finalserien-Führung schwand langsam. Die schon in den ersten beiden Sätzen zum Ende hin eingewechselte Madison Lilley ersetzte zum Start des dritten Satzes Zuspielerin Sarah van Aalen. Doch auch diese Maßnahme brachte keine Besserung, wie schon in den ersten beiden Sätzen verschliefen die Potsdamerinnen den Start und lagen schnell zurück, beim 1:5 nahm Hernandez bereits seine erste Auszeit. Danach starteten die Potsdamerinnen eine Aufholjagd, die im 8:8-Ausgleich gipfelte und die Zuschauer in der MBS-Arena auf einen Satzgewinn hoffen ließ. Erst recht, als Laura Emonts die Potsdamerinnen nach gut einer Stunde und zehn Minuten zum ersten Mal in Führung brachte (9:8). Für kurze Zeit hielten die Potsdamerinnen mit dem Hauptrundenersten aus Schwaben mit, doch der zog anschließend wieder auf 16:12 davon. Zum Ende des Satzes starteten die Potsdamerinnen ihre zweite Aufholjagd, bei der sogar die Abwehr von zwei Matchbällen gelang.

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Drittes Spiel am Mittwoch

Adela Helic hatte beim Stand von 24:24 die große Chance, einen Satzball herauszuschlagen, doch ihr Ball landete im Aus, Stuttgart verwandelte anschließend den dritten Matchball. „Als wir im dritten Satz auch schon fünf Punkte hinten liegen und den Ausgleich schaffen, haben wir es in den entscheidenden Momenten verpasst, die Punkte zu machen. Wenn du da zwei, drei Punkte vorne bist, läuft es anders“, bilanzierte Rieger, den zudem das letzte Drittel des dritten Satzes positiv stimmte, „das nimmt man mit“. Zudem wird Tatjana Bokan wieder einsatzfähig sein.

Durch die Niederlage ist auch klar, dass die Potsdamerinnen noch ein zweites Heimspiel in der Finalserie bekommen, am kommenden Freitag beginnt die Partie um 20 Uhr. Schon am Mittwoch (20 Uhr/Sport1) steht die dritte Partie der Serie in Stuttgart an. „Wir haben immer noch mindestens zwei Spiele, da ist noch alles möglich. Wir sind logischerweise der Underdog und auswärts liegt uns wahrscheinlich sowieso besser“, sagte Rieger auch mit Blick auf die mehr als 2000 Zuschauer, die ordentlich Stimmung in die MBS-Arena brachten, was etwas gehemmt habe.

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