Tage der Entscheidung in der Bundesliga: Es wird noch um Europa gekämpft und um den Klassenerhalt. Weder mit dem einen noch mit dem anderen hat der FC Schalke 04 etwas zu tun. Dennoch steht der Klub im Fokus - denn er schreibt zurzeit eine der krassesten Negativ-Geschichten der Saison. Die herbe Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg (1:4) war schon das 15. Bundesliga-Spiel in Folge, das die Schalker nicht gewinnen konnten. Der eigene Vereinsrekord wird damit stetig aufgebaut. Trainer David Wagner war nach der neuerlichen Pleite sichtlich bemüht, trotz der miserablen Bilanz der letzten Monate Positives herauszuarbeiten.



"Wir sind heute auf einen Gegner getroffen, der im Moment nicht das Level ist, das wir haben", sagte Wagner bei Sky mit Blick auf die Wolfsburger, die im nächsten Jahr wieder im Europapokal spielen werden. Der 48-Jährige bot erneut eine sehr junge Mannschaft auf - und setzte in seiner Analyse dort an. Er sah "individuelle positive Aspekte" und zählte auf: "Matondo hat ein schönes Tor geschossen. Timo Becker hat dann Rechtsverteidiger gespielt, woran wir mit ihm die ganze Zeit arbeiten. Ich fand, er hat es auch ordentlich gemacht. Genauso Malick Thiaw, der 20 Minuten Innenverteidiger gespielt hat." Das Trio war auch gefordert, weil die Verletzungssituation von S04 dramatisch bleibt.
Die Niederlage, die zweite in Folge für die "Knappen" nach dem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt am Mittwoch, "tut natürlich weh", gestand Wagner. "Ich werde mich weiterhin vor diese ganz junge Mannschaft stellen, die versucht, guten Fußball zu spielen. Wenn du solch eine Phase hat, fühlt es sich noch schlimmer an." Es gebe "einige, die mit der Situation nicht so gut klar kommen wie andere", sagte der Coach. Im letzten Spiel der Saison in Freiburg geht es um Schadensbegrenzung. Dort wolle man "noch mal alles raushauen und hoffentlich etwas mitnehmen, um die Krise zu beenden", sagte Daniel Caligiuri.
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Wagner: "Wird auch darum gehen, eigene Fehler einzugestehen"
Selbst bei einem Sieg im Breisgau wird es eine intensive und kritische Saison-Analyse geben, kündigte Wagner an. Zwar gehe es darum, "das letzte Spiel in Freiburg siegreich zu gestalten", nach der Saison werde es allerdings "sicher auch darum gehen, eigene Fehler einzugestehen". Ob die momentane Krise mit der Mentalität von Spielern zu tun habe "werde ich im Moment nicht beantworten", sagte der Trainer, dessen Schalke-Bilanz mit der Niederlage gegen die Niedersachsen nun negativ ist - neben zwölf Siegen und zwölf Remis verbuchen die Gelsenkirchener unter seiner Führung nun 13 Pleiten.
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