Noch bevor es sportlich wurde, ist es im Rahmen des 100. Revierderbys zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund zu unschönen Szenen abseits des Platzes gekommen. Eine bengalische Fackel aus der Ecke des Dortmunder Auswärts-Blocks flog in Richtung des Spielfelds und traf einen Fotografen am Rücken. Das berichtete die Bild. Im Anschluss äußerte sich der betroffene Fotograf, der anonym bleiben wollte, gegenüber dem Blatt zu dem Vorfall.

"Das war ein gezielter Angriff. Sonst war da niemand weit und breit. Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn die Fackel statt an meinen Rücken in die Kapuze gegangen wäre”, wurde der Fotograf zitiert. Sowohl die Jacke als auch das Leibchen des Fotografen wiesen an der Rückseite Brandspuren auf. Im Anschluss an den Zwischenfall soll die Fackel in den Koffer eines Fotografen-Kollegen gefallen sein, berichtete die Zeitung.

Polizei vor Revierderby mit offenem Brief an die Fans

Bereits im Vorfeld der Partie hatte sich die Polizei im Ruhrgebiets in einem offenen Brief an die Fans beider Vereine gerichtet. "Gegen Personen, die anreisen, um ihre Aggressionen auszuleben und Gewaltdelikte zu begehen, wird die Bundespolizei konsequent einschreiten", hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Papier. Dem noch nicht identifizierten Pyro-Werfer droht nun eine Strafe. Der betroffene Fotograf habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet, bestätigte die Polizei Gelsenkirchen der Deutschen Presse-Agentur am Samstag auf Anfrage. Zudem wurde eine Frau beim Spiel von Pyrotechnik verletzt. Die 30-Jährige erlitt nach Angaben der Polizei in der Nordkurve der Schalke-Fans Verbrennungen am Auge und am Augenlid und musste im Krankenhaus behandelt werden.

Anreise zum Revierderby verläuft laut Polizei ruhig – eine Anzeige

Die Anreise der Fans zum Revierderby verlief nach Angaben der Bundespolizei und Polizei Gelsenkirchen dagegen ruhig. "Bis auf eine Sachbeschädigung in einem Zug hat es nichts gegeben", sagte eine Sprecherin der Bundespolizeinspektion Dortmund auf dpa-Anfrage eine Stunde vor dem Anpfiff. In einem Zug ist demnach eine Toilettentür beschädigt worden, eine Strafanzeige wurde wegen Sachbeschädigung erstellt. Die starke Präsenz der Sicherheitskräfte habe eine Rolle gespielt. Genaue Zahlen zur Polizeipräsenz wurden nicht gemacht.