Sportchef Jochen Schneider hat seine Zukunft bei Schalke 04 erstmals selbst direkt an den Erfolg der Arbeit von Trainer Christian Gross gebunden. Sollte der Schweizer als bereits vierter Trainer in dieser Saison beim Tabellenletzten scheitern, ginge demnach auch Schneiders Zeit auf Schalke zu Ende. "Ja, das ist klar", sagte Schneider am Sonntag bei Sky90 auf eine entsprechende Frage. "Da brauchen wir auch nicht um den heißen Brei herumreden." Er selbst werde aber bis zum Schluss "kämpfen". Schneider, der seit März 2019 im Amt ist und die Nachfolge von Christian Heidel antrat: "Wenn mir dann einer sagt, dass ich nicht mehr gebraucht werde, werde ich gehen, kein Problem."
Schalke ist nach dem 0:3 am Samstag bei Hertha BSC seit 30 Bundesliga-Spielen sieglos und kann am kommenden Wochenende gegen die TSG Hoffenheim einen Negativrekord einstellen. Tasmania Berlin war 1965/1966 31-mal nacheinander ohne Sieg geblieben. Der letzte Schalker Dreier datiert vom 17. Januar 2020. Damals gelang noch unter Trainer David Wagner ein 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Seitdem saßen nach Wagner auch Manuel Baum, Interimslösung Huub Stevens und nun Gross auf der Bank.



Schneider erneuerte am Sonntag einmal mehr sein tiefes Vertrauen in den Schweizer, mit dem er bereits vor rund zehn Jahren beim VfB Stuttgart zusammengearbeitet hatte: "Er ist ein sehr erfahrener Trainer und eine große Respektsperson. Er weiß, wie man die Spieler anpacken muss, er wird den richtigen Schlüssel finden." Allerdings scheint Gross nur ein Puzzleteil für die ersehnte Wende - auch Schneider ist gefordert und muss neben dem bereits vom FC Arsenal ausgeliehenen Rückkehrer Sead Kolasinac weitere Verstärkungen an Land ziehen.
Aber: Die finanzielle Lag auf Schalke ist mehr als angespannt. Und: Auch in der Mannschaft scheint es aufgrund der derzeitigen Kader-Zusammensetzung zu rumoren. So machte Stürmer Mark Uth nach der Pleite in Berlin deutlich: "Die Verantwortlichen müssen auf dem Transfermarkt tätig werden. Wir brauchen sofort Spieler, die uns sofort weiterhelfen." Schneider gibt dem Angreifer mit dieser Einschätzung recht. "Mark ist ein toller Junge, ein hervorragender Spieler. Er interessiert sich auch für das große Ganze. Wir ziehen an einem Strang", machte er deutlich. S04 will tätig werden, erklärte Schneider. Und weiter: "Wir versuchen, die Mannschaft zu verstärken. Es ist aber nicht einfach bei den wirtschaftlichen Verhältnissen, die hier leider herrschen."