Schalkes neuer Sportvorstand Jochen Schneider gibt Trainer Domenico Tedesco keine längerfristige Jobgarantie. „Es geht darum, dass wir die Trendwende schaffen, um die Kurve zu kriegen“, sagte Schneider bei seiner Vorstellung am Dienstag in Gelsenkirchen. Beim Auswärtsspiel gegen Werder Bremen am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport Player) wird Tedesco auf der Bank sitzen. Aber: "Ich bin kein Freund von Lippenbekenntnissen. Wir können so nicht weitermachen und Spiele wie gegen Mainz und Düsseldorf abliefern."
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Schneider kennt Tedesco seit Stuttgarter Zeiten
Der von RB Leipzig zu S04 gewechselte Sportchef sei zwar ein "großer Freund von Kontinuität. Das darf aber nicht die Ziele gefährden", appellierte Schneider. Er pflege derzeit "einen offenen Austausch" mit Tedesco. "Ich kenne Domenico, seitdem er in der Jugendabteilung beim VfB Stuttgart angefangen hat", erklärte der 48-Jährige. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies verspricht Tedesco zudem einen fairen Umgang. "Ich habe noch nie einen so akribischen Arbeiter gesehen, der so loyal ist. Deswegen verdient er, dass wir gut mit ihm umgehen", sagte Tönnies.
Eine Planung über das anstehende Spiel von Schalke gegen Bremen am Freitag hinaus gibt es trotzdem nicht. "Es ist uninteressant, was in vier Wochen passiert, oder in zwei Wochen. Es geht nur um kommenden Freitag", verdeutlichte Sportchef Schneider. Grundsätzlich hat der Neu-Schalker durchaus Vertrauen in das Team. "Ich glaube nicht, dass die Spieler den Ernst der Situation nicht erkannt haben. "Wir müssen alles in das Freitagsspiel legen. Wir haben die Chance, ein gutes Spiel hinzulegen und nur darauf kommt es an. Es ist ein ganz wichtiger Tag für uns."



Die Ausgangslage ist klar: Abstiegskampf
Mit deutlichen Worten hat Schneider die Marschroute für Schalke in der prekären sportlichen Lage vorgegeben. "Wir sind im Kampf um den Klassenerhalt. Das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf hat jedem die Augen geöffnet", warnt er und benennt drei Dinge, die es jetzt braucht: "Ein Trainerteam, das voll fokussiert ist auf Werder Bremen. Wir brauchen eine Mannschaft, die den Plan des Trainerteams umsetzt und wir brauchen Fans, die hinter der Mannschaft stehen." Schneider selbst hat Erfahrung mit dem direkten Abstiegskampf - beim VfB Stuttgart musste er den Fight um den Klassenerhalt ganze vier mal annehmen. "Es geht nur, wenn wir zusammenhalten."
Auch Aufsichtratsboss Tönnies hat den Ernst der Lage noch einmal herausgestellt. "Wer jetzt nicht von Krise redet, verkennt die Situation", sagte der 62-Jährige. Dennoch blickt er positiv auf den weiteren Verlauf beim FC Schalke: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit fachlicher Reputation und dem Zusammenhalt wieder daraus kommen. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir sportlich nach vorn kommen."