Das aufgrund der sportlichen Misere angespannte Verhältnis zwischen Schalke 04 und den eigenen Fans hat sich rund um das Derby am Samstagabend gegen Borussia Dortmund weiter verschärft. Wie die Bild berichtet, seien 20 bis 25 Ultras vor der Partie sogar bis in einen Besprechungsraum des Mannschaftshotels vorgedrungen, hätten dort statt des kompletten Teams aber nur Sportvorstand Jochen Schneider und Teammanager Sascha Riether angetroffen. Das Duo habe die Situation beruhigen und auflösen können. Anschließend sei es vor der Unterkunft zu einem friedlichen Austausch zwischen den Anhängern sowie Torhüter Ralf Fährmann und Abwehrspieler Sead Kolasinac gekommen.
"Natürlich ist so ein Vorfall in der Spielvorbereitung nicht förderlich. Wir haben die Situation aber schnell deeskaliert und in Gesprächen gelöst", sagte Schneider der Bild. Im Anschluss an die Schalker 0:4-Niederlage gegen den BVB erhitzte sich die Atmosphäre erneut. Nachdem es unmittelbar nach Abpfiff zu tumultartigen Szenen vor dem Stadion gekommen war, bei denen einige Fans versuchten, in die Arena zu gelangen, arbeitete die Gelsenkirchener Polizei die Situation am Sonntag auf.



In einer Mitteilung heißt es, dass sich nach der Begegnung "Personen unterschiedlicher Fangruppierungen im Außenbereich der Arena" versammelt hätten. Insgesamt habe es sich um rund 200 Anhänger gehandelt. "Eine größere Personengruppe versuchte, im Bereich einer Kasse über einen Zaun zu klettern und so in die Arena zu gelangen. Polizeibeamte verhinderten dieses mittels einfacher körperlicher Gewalt, einmalig wurde Pfefferspray eingesetzt. Bei einer Widerstandhandlung wurde der Einsatzmehrzweckstock eingesetzt. Es wurde niemand verletzt", erklärt die Polizei.
Und weiter: "Die Polizeibeamten leiteten ein Strafverfahren wegen Widerstandes ein. Darüber hinaus wurden 20 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung eingeleitet. Polizeibeamte erteilten 25 Platzverweise. Es kam zu keinen Festnahmen und es wurde niemand in Gewahrsam genommen."