13. März 2019 / 17:08 Uhr

Scheidender Wolfsburg-Trainer Labbadia stellt klar: "Habe nichts in der Hinterhand"

Scheidender Wolfsburg-Trainer Labbadia stellt klar: "Habe nichts in der Hinterhand"

Tim Lüddecke
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bruno Labbadia verlässt den VfL Wolfsburg zum Saisonende.
Bruno Labbadia verlässt den VfL Wolfsburg zum Saisonende. © imago images / regios24
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Bruno Labbadia will die Saison beim VfL Wolfsburg erfolgreich zu Ende bringen. Der Trainer, der den Klub im Sommer verlässt, erklärt seine Entscheidung und betont, dass er keinen Trainerjob in der Hinterhand habe.

Am Dienstagabend waren der VfL Wolfsburg und seine Mitarbeiter beim Bowlen. Stimmungsmäßig: Keine Spur vom einige Stunden zuvor verkündeten Trainer-Abschied zum Saisonende. „Es war schön“, sagte Bruno Labbadia, „es kommt viel von den Menschen zurück."

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Am Tag danach wirkt er aufgeräumt, im Reinen mit seiner Entscheidung, die er in einem Prozess über die vergangenen Wochen gefällt hatte – und erklärt mit Blick auf die weitere Saison: „Es ändert sich gar nichts.“

Bruno Labbadias Jahr beim VfL Wolfsburg in Bildern:

Am 20. Februar wird Bruno Labbadia als Cheftrainer des VfL Wolfsburg verpflichtet. Er übernimmt das Team im Absteigskampf: Wolfsburg hat seinerzeit 24 Punkte nach 23 Spieltagen und steht auf dem 14. Platz – nur einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt. Zur Galerie
Am 20. Februar wird Bruno Labbadia als Cheftrainer des VfL Wolfsburg verpflichtet. Er übernimmt das Team im Absteigskampf: Wolfsburg hat seinerzeit 24 Punkte nach 23 Spieltagen und steht auf dem 14. Platz – nur einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt. ©

Spekulationen über vorzeitigen Abschied findet Labbadia "grenzwertig"

Das gelte sowohl für die Zusammenarbeit mit seiner Mannschaft („Wir werden hier keinen Millimeter nachlassen, im Gegenteil“) als auch für die mit dem Verein. Jegliche Spekulationen über ein vorzeitiges Ende vor dem 18. Mai seien fehl am Platz, machte er deutlich: „Das finde ich grenzwertig.“

In einem „sehr vernünftigen Gespräch“ zwischen seinem Trainerteam, Manager Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer wurde am Dienstag „sachlich über das gesprochen, was noch kommt – das war alles sehr klar“, so Labbadia über die kurz- und mittelfristige VfL-Ausrichtung.

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"Es ist nur erfolgsbringend, wenn die handelnden Personen eine Sprache sprechen"

Dass Trainer und Manager ohnehin bereits die gesamte Saison völlig autark voneinander arbeiten, war bereits bekannt. Nun werde „jeder in seinem Bereich weiterhin das Optimum versuchen rauszuholen“, betonte der 53-Jährige am Mittwoch, „wir sind ja nicht im Streit auseinandergegangen. Wir sind erwachsene Menschen, die das sauber besprochen haben.“

Auch wenn es Labbadia schwerfällt, die von ihm entwickelte Mannschaft dann nach rund eineinhalb Jahren wieder abzugeben, „weil man weiß, wie viel Arbeit das bedeutete“, betonte er nochmals, dass „meine Erfahrung zu dem Schluss geführt hat, dass es nur erfolgsbringend ist, wenn die handelnden Personen eine Sprache sprechen“.

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Labbadia hegt keinen Groll: "Tolle Ausgangslage"

Dass diese Voraussetzung aufgrund der persönlichen Dissonanzen zu Schmadtke nicht gegeben ist, ist bekannt und eindeutig – sei, erklärte Labbadia, aber nicht verwerflich. „Das ist schade, wir bedauern das beide. Aber das ist nun mal einfach so.“ Ansonsten gäbe es keinerlei Gründe für die Trennung. „Da kann man suchen, wie man will.“

So schwierig es sei, den geeigneten Zeitpunkt für eine solche Bekanntgabe auszuwählen, befinde sich der Klub nun in einer „tollen Ausgangslage – weil Jörg in Ruhe meinen Nachfolger suchen kann“, so der VfL-Coach, der trotz seines Aus' keinerlei Groll hegt: „Ich bin kein Trainer, der hofft, dass es danach schlechter läuft. Mich befriedigt es eher, wenn die Leute das Gefühl haben, dass wir gute Arbeit geleistet haben – und darauf aufgebaut wird.“ In einem Jahr würde er gern nach Wolfsburg kommen – und ganz normal ein Spiel gucken. „Ich möchte, dass wir am Ende alle Gewinner sind!“

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Keinen Trainerjob in der Hinterhand

Ob er vorher womöglich schon als Trainer eines anderen Vereins zurück zum VfL kehrt, weiß Labbadia selbst noch nicht. „Momentan gehe ich davon aus, dass ich einen längeren Urlaub habe“, sagt er. In der Bundesliga gäbe es aktuell ja „auch nicht so viele Möglichkeiten“, zumal er Schmadtke gegenüber bereits versicherte: „Jörg, dass du es weißt: Stand heute gibt es nichts, was ich in der Hinterhand habe. Ich treffe keine Entscheidung mit doppeltem Boden.“

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