Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat angeregt, dass die Referees den Fußball-Fans analog zum Football in den USA strittige Entscheidungen live auf dem Spielfeld erklären. Der mittlerweile als ZDF-Experte tätige Berliner sagte am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio", er traue dies den Unparteiischen zu. "Die Jungs könnten das auch", sagte Gräfe.
"Wenn ich das finale 1:0, was wegen Abseits aberkannt wird, nicht erklärt bekomme, oder das Foulspiel, das zurückgenommen wird vom VAR, dann ist das ein Problem für die Stadionzuschauer", erklärte Gräfe. Eine Erklärung via Mikrofon würde "größere Transparenz schaffen." Man müsse die Zuschauer im Stadion und an den Bildschirmen mitnehmen. "Wenn ich rausgehe, mir die Szene am Spielfeldrand anschaue und meine Entscheidung über Headset meinen Kollegen mitteile, würde das mehr Verständnis erwirken", sagt der Ex-Referee.
Gräfe könnte sich auch vorstellen, dass die Trainer der beteiligten Teams bei strittigen Szenen mit einer sogenannten Challenge eingreifen können. Die Trainer könnten demnach zwei Chancen erhalten, um eine Überprüfung anzuregen. "Ich bin absoluter Befürworter davon", sagte der 49-Jährige.
Der frühere Spitzen-Schiedsrichter musste seine Karriere in der Bundesliga aus Altersgründen beenden. Gräfe begleitet die Entscheidungen seitdem kritisch. Zuletzt gab es nach der Beurteilung umstrittener Szene wieder verstärkt Diskussionen um den Video-Assistenten (VAR).
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