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Der Vorfall hatte weit über das Saarland hinaus Entsetzen ausgelöst: Nach einem C-Jugend-Spiel in Merzig-Brotdorf hatte der Vater eines Kindes den Schiedsrichter angegriffen und krankenhausreif geschlagen.
Andreas Schwinn, Geschäftsführer des Saarländischen Fußballverbands (SFV), sprach zunächst von einer "absoluten Ausnahme" - und brachte damit die Schiedsrichter erst recht in Rage. Der Verbandsschiedsrichterausschuss entschied schließlich, vom 13. bis 15. September zu streiken. Begründet wird das ausdrücklich mit "einer Vielzahl von Vorkommnissen in der jüngeren Vergangenheit". Es habe in den vergangenen beiden Jahren mindestens 35 Fälle vor den Sportgerichten geben, in denen es um körperliche Attacken auf Schiedsrichter ging.
In der Erklärung des Schiedsrichterausschusses heißt es, man wisse, dass unter dem Streik auch viele faire Sportsleute leiden würden. "Es ist sehr bedauerlich, dass wir derzeit keinen anderen Weg sehen, um unserem Anliegen, dem fairen und respektvollen Umgang im Sport, ausreichend Gehör zu verschaffen."
Alle Fußballspiele im Saarland fallen deshalb an diesem Wochenende aus. Bei den Männern alles bis hinauf zur Saarlandliga, die Spiele der Frauen, der Altersklassen, der Jugend. Nur die Jüngsten, die sowieso ohne Schiedsrichter spielen, können kicken. Auch der Verband hat sich inzwischen hinter die Aktion gestellt: "Nutzen wir gemeinsam das Streikwochenende als Zeichen gegen Gewalt und Diskriminierung auf unseren Sportplätzen."
Einige Vereine ärgern sich offenbar über den Streik und fordern vom Verband Schadenersatz für die ausgefallenen Spiele. Das sei wirtschaftlich nachvollziehbar, schreibt der SFV in einer Erklärung, "stört aber den Grundansatz der Aktion". Besonders hart betroffenen Vereinen biete man Gespräche an. Beispielsweise könnten am Wochenende Trainingsspiele ohne Schiedsrichter angesetzt werden.






Profis gegen Schiedsrichter – Faustschläge, Schubser und Streiche
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