Leipzig. Spannung pur beim zweiten Heimspiel der DHfK-Handballer im Jahr 2021. In einer hart umkämpften Partie mussten sich die Leipziger am Ende denkbar knapp mit 23:25 (10:12) geschlagen geben und dabei erneut auf Zuschauer verzichten.
Rhythmus nicht gefunden
Nur wenige Mitarbeiter der Geschäftsstelle hatten sich zum Trommeln und Anfeuern versammelt - das könnte sich aber schon bald ändern. Hoffnung macht ein Modellprojekt des Freistaates, das testweise erste Zuschauer zurück zu den Sportevents bringen soll. Im Gespräch sind laut DHfK-Manager Karsten Günther auch die Quaterback-Immobilien-Arena und die Red-Bull-Arena in der Messestadt.
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Trotz der Trommelschläge von den Rängen fanden die Grün-Weißen gegen das Team von Jürgen Schweikardt nicht richtig in ihren Rhythmus und gerieten schon früh in Rückstand. Das Taktgefühl der Leipziger brachte vor allem Nationaltorhüter Johannes Bitter durcheinander, der immer wieder gute Chancen entschärfte. Besonders eindrucksvoll: der TVB-Keeper hielt in der Startphase einen Siebenmeter von Lucas Krzikalla inklusive Nachwurf und brachte den Strafwurfspezialisten damit mächtig aus dem Konzept.
Mit der Mitarbeiter-Percussion in den Ohren, versuchte Torgarant Philipp Weber sein Team im Rhythmus und Spiel zu halten. Explosive Würfe, windige Körpertäuschungen und clevere Pässe – der Nationalspieler zeigte kurz vor den Qualifikationsspielen für die Olympischen Spiele sein volles Potenzial. Seine Topform wird er ab kommendem Freitag auch dringend benötigen, denn gleich zu Beginn wartet mit Schweden ein absolutes Spitzenteam.
Moralmonster Milosevic
Schockmoment der ersten Halbzeit: Kapitän Alen Milosevic bekam im Gerangel am Kreis einen Ellbogen an den Kopf, ging zu Boden und musste verletzt in die Kabine. Ohne den Schweizer verpassten die Sachsen den Anschlusstreffer und mussten ihrem Kreisläufer beim 10:12-Halbzeitstand in die Katakomben folgen, der ohne Keeper Joel Birlehm deutlich schlechter ausgefallen wäre. Mit acht Paraden in den ersten 30 Minuten empfahl sich der 23-Jährige erneut als möglicher Nachfolger von Nationaltorhüter Bitter.
Mit neuem Kampfgeist kehrten die Hausherren in die Halle zurück und sogar Kapitän Milosevic hatte sich mit dickem Verband um den Kopf auf der Bank eingefunden, um seine Truppe anzufeuern. Nervös lief der Schweizer hinter den Stühlen auf und ab, diskutierte mit seinen Teamkollegen, scharrte mit den Füßen. Nach 15 Minuten war die Kopfverletzung ausreichend auskuriert, der Kapitän mit seiner Geduld am Ende und kehrte beim 16:17-Rückstand auf die Platte zurück.
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Mit Moralmonster Milosevic zurück im Spiel warfen die DHfK-Profis alles in die Waagschale. Doch schlechte Abschlüsse und mehrere Fehlpässe machten es Bitter einfach, die Trefferzahl der Sachsen gering zu halten. Vier Minuten vor Schluss schaffte Lukas Binder mit flinkem Tempospiel dennoch den 21:21-Ausgleich. Einen Konter und einen Siebenmeter später war die Hoffnung der Leipziger jedoch im Kern erstickt. Mit 23:25 mussten sich die Grün-Weißen am Ende geschlagen geben.
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