Leipzig. Die Party ging bis tief in die Nacht. In den Pubs wurde getanzt und gesungen – der Abschluss eines denkwürdigen Fußballfests. Die Fans von Celtic Glasgow ließen sich von der 0:2-Niederlage bei RB Leipzig am Donnerstagabend keinesfalls die Laune verderben. Nach dem Europa-League-Spiel feierten viele der rund 5000 Anhänger im Waldstraßenviertel und der Innenstadt einfach weiter. Der Alkohol floss in Strömen. Viele Wirte hatten extra vorgesorgt und ihre Bestände aufgestockt.
Jede Menge zu tun hatte auch die Stadtreinigung. Bereits den gesamten Tag über verwandelten die schottischen Fans die City in eine Partymeile. Zum Fanmarsch am Nachmittag versammelten sich nach Polizeiangaben rund 3000 Anhänger auf dem Markt und zogen gemeinsam über Gerberstraße und Emil-Fuchs-Straße zur Red-Bull-Arena. Der Platz vor dem Alten Rathaus sah danach ähnlich verwüstet aus wie am Neujahrsmorgen.
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Ein von den RB-Fans in den sozialen Netzwerken geteiltes Foto zeigte den Zustand nach der „schottischen Invasion“. Flaschen, Papier und sonstigen Müll hinterließen die Anhänger nicht nur hier, sondern auch entlang der Route, berichtete die Polizei am Freitag. „Die Straßen mussten aufwendig gereinigt werden, wodurch sich auch die Freigabe für den Verkehr verzögerte“, erklärte Sprecherin Geyer gegenüber dem SPORTBUZZER. Kein Vergleich jedoch zum Celtic-Gastspiel in München vor fast genau einem Jahr. Ein User dokumentierte bei Twitter das Schlachtfeld aus Bierkästen auf dem Marienplatz samt Foto.
Insgesamt zog die Leipziger Polizei ein positives Fazit. „Es war ausgesprochen friedlich“, betonte Geyer. Zu Schlägereien oder gar Ausschreitungen sei es nicht gekommen. Registriert worden seien lediglich zehn Straftaten, darunter zwei Körperverletzungen und drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Angesichts der hohen Zahl an Gästefans sprach die Polizei aber von niedrigen Zahlen. Abgesehen von Rauchbomben und bengalischem Feuer – mehrfach wurde auch im Stadion gezündet – sei beim Fanmarsch alles ruhig und friedlich geblieben, lobten die Behörden.