Dresden. Dynamo Dresden hat sich nach drei Niederlagen in Folge eindrucksvoll zurückgemeldet. Am Sonntagnachmittag feierten die Schwarz-Gelben einen 3:0-Heimsieg gegen Werder Bremen. Christoph Daferner traf mit seinen Saisontoren Nummer vier und fünf gleich doppelt (40., 66.), Morris Schröter besorgte in der 75. Spielminute den Endstand gegen insgesamt enttäuschende Werderaner, an denen die SGD dadurch in der Zweitliga-Tabelle vorbeizog.
Daferner per Abstauber zur Führung
Dynamo-Cheftrainer Alexander Schmidt stellte seine Anfangsformation eine Woche nach der 0:1-Niederlage in Darmstadt auf drei Positionen um: Robin Becker (Sperre abgelaufen), Paul Will und Heinz Mörschel ersetzten den langzeitverletzten Panagiotis Vlachodimos (Kreuzbandriss), den gelb-rot-gesperrten Julius Kade und Sebastian Mai, der zunächst ebenso wie sein Bruder Lars-Lukas auf Bremer Seite auf der Bank Platz nehmen musste. Die Schwarz-Gelben begannen aktiv. Ransford Königsdörffers Kopfball (4.) und Robin Beckers geblockter Schussversuch (6.) aus aussichtsreicher Position waren erste Abschlüsse. Die Gastgeber waren besser im Spiel, ließen den Ball gut laufen und versuchten, Nadelstiche gegen die favorisierte Elf von der Weser zu setzen. Die Werderaner konzentrierten sich vorerst auf die Defensive und kamen erst in der 25. Minute zu einer ersten Chance, doch Dinkcis Versuch ging übers Tor von Kevin Broll.
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Da beide Abwehrreihen den Gegner vom Tor fernhielten und beide Seiten sich im Aufbauspiel zu viele Ballverluste leisteten, entwickelte sich eine eher wenig unterhaltsame und chancenarme Partie. In der 35. Minute war Bremens Marvin Ducksch mal durch und kam im Strafraum zu Fall, als Chris Löwe grätschte. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Robert Hartmann blieb stumm und kurz darauf bestätigte auch der Videoassistent die Entscheidung: kein Strafstoß! Wenig später ging es dann auch auf der anderen Seite mal schnell nach vorn. Heinz Mörschel marschierte durchs Mittelfeld und bediente Königsdörffer, der es unter Bedrängnis aus der zweiten Reihe versuchte und den Ball an die Latte schlenzte. Beim Abpraller stand Toptorschütze Christoph Daferner goldrichtig und traf unter gütiger Mithilfe des Innenpfostens zur verdienten Dresdner Führung (40.). Ein Großteil der 16.000 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion jubelte!
Bremen frisch aus der Kabine
Die Bremer kamen mit frischer Energie aus der Kabine – nur der gelb-tor-gefährdete Jung blieb in den Katakomben. Für ihn brachte Gäste-Coach Markus Anfang „Lasse“ Mai in die Partie – sein großer Bruder Sebastian wartete weiter auf seinen Einsatz für die Dynamos. Die Sportgemeinschaft ruhte sich aber nicht auf ihrer Führung aus, sondern spielte nach vorn. Schröters Schuss (50.) ging klar drüber, ebenso wie Daferners Kopfball nach feiner Vorarbeit von Paul Will (51.).
Doch die Gäste schienen nun etwas besser in der Partie zu sein, machten aber zu wenig daraus. Romano Schmids Schuss beispielsweise war viel zu harmlos (54.). Alexander Schmidt nahm nun zwei Wechsel vor: Aidonis ersetzte Becker (59.), Diawusie kam für Will (62.) und war sofort drin im Spiel: Er prüfte Zetterer aus relativ spitzem Winkel mit scharfem Schuss, doch der Bremer Keeper war auf dem Posten und klärte zur Ecke (63.), die aber nichts einbrachte.
HSV überholt
Anders als die nächste Dresdner Torchance, denn die saß: Aidonis tauchte erstmals vorn auf und gab von der Strafraumgrenze zurück auf Diawusie, doch der verpasste. Stattdessen prallte die Kugel von der Hacke des Bremers Mitchell Weiser vor die Füße von Christoph Daferner, der sich nicht zweimal bitten ließ und humorlos zum 2:0 einschoss (66.). Zwar hatten die Grün-Weißen sofort die Chance zum Anschluss, doch Niklas Füllkrug traf mit seinem Kopfball nur den Pfosten (68.).
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Dynamo machte aber einfach weiter und traf erneut: Diawusie bediente Morris Schröter, der mit freundlichem Geleitschutz der SVW-Defensive in den Strafraum marschierte und ins linke untere Eck einnetzte (75.) – 3:0 für den Aufsteiger gegen den Bundesliga-Absteiger! Die Fans waren natürlich aus dem Häuschen und begannen frühzeitig, die Punkte 11 bis 13 zu feiern, die Dynamo Dresden nun auf dem Konto hat.
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Dadurch haben die Schwarz-Gelben ihre Negativserie von drei Niederlagen in Folge gestoppt. Am nächsten Sonntag geht es erneut gegen ein Nordlicht – diesmal aber auswärts beim FC St. Pauli. Dynamo rückt durch den Sieg in der Tabelle auf Rang sechs vor und überholt sogar Paulis Ortsnachbar Hamburger SV, der daheim gegen Nürnberg nur zu einem 2:2-Remis kam.