04. November 2016 / 19:27 Uhr

Schweizer Gelassenheit in der Zentrale

Schweizer Gelassenheit in der Zentrale

Stephan Henke
SPORTBUZZER-Nutzer
Die drei aus Potsdams Mittelfeldzentrale: Elise Kellond-Knight, Lia Wälti (v.l.) und Sarah Zadrazil (r.) gegen Wolfsburg. USER-BEITRAG
Die drei aus Potsdams Mittelfeldzentrale: Elise Kellond-Knight, Lia Wälti (v.l.) und Sarah Zadrazil (r.) gegen Wolfsburg. © Gero Gerewitz
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Frauen-Bundesliga: Turbine-Kapitänin Lia Wälti ist nach ihrem Comeback bereits wieder die Chefin im Mittelfeld.

Am Mittwochabend agierte Lia Wälti so, als wäre sie nie aus der Mannschaft von Turbine Potsdam weg gewesen. „Sie ist eine unserer Anführerinnen, sowohl menschlich als auch leistungsmäßig geht sie klar voran und ist zurecht Kapitänin“, lobte Matthias Rudolph die Schweizerin nach ihrem Startelf-Comeback im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg. Beim 1:0-Auswärtssieg in der Autostadt zog Lia Wälti wieder die Fäden im Mittelfeld. „Ich habe einfach versucht, mit einem einfachen Spiel wieder reinzukommen. Es nutzt nichts, nach so einer langen Pause komplizierte Dinge zu machen. Ich habe versucht, in den hektischen Situationen die Ruhe zu bewahren“, erzählte die 23-Jährige vor der heutigen Partie gegen den USV Jena (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion).

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Nach Außenbandriss erstmals über 90 Minuten dabei

Das gelang beeindruckend, in der intensiven Partie war Lia Wälti der Ruhepol im Mittelfeld. Dabei hatte sich die Schweizer Nationalspielerin in der Vorbereitung das Außenband im rechten Knie gerissen und wurde Ende August operiert. „Es verlief wirklich alles super. Ich hatte Glück, dass es nicht genäht werden musste“, meinte die zentrale Mittelfeldspielerin, die seit 2013 in Potsdam spielt. Beim 2:0 gegen Essen vor drei Wochen gab sie ihr Kurz-Comeback, auch gegen den SC Freiburg (0:1) wurde sie eingewechselt. Gegen Wolfsburg spielte sie durch. „Die letzten zehn Minuten habe ich schon gemerkt, dass ich lange keine 90 Minuten mehr gespielt habe. Aber im Vergleich zum ersten Einsatz gegen Essen geht es konditionell schon viel besser. Mal sehen, wie das Knie auf eine englische Woche reagiert“, erklärt die Kapitänin des Tabellenführers.

Lia Wälti: "Müssen gegen Jena die gleiche Leistung wie in Wolfsburg abrufen"

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Dass sie direkt wieder ihren Stammplatz bekommt, war für sie nicht selbstverständlich, schließlich ergänzten sich Elise Kellond-Knight und Sarah Zadrazil zuvor ebenfalls gut. „Ich habe auch dem Trainer gesagt, ich will nicht spielen, nur weil ich Kapitänin bin. Wir hatten vor meinem ersten Spiel vier Siege in vier Spielen, da muss man auch nichts verändern“, sagt Lia Wälti. Gegen Jena hat die Eidgenossin bislang eher schlechte Erfahrungen gemacht. „Seit ich hier bin, tun wir uns gegen Jena immer sehr schwer. Wir haben nach dem Wolfsburg-Spiel versucht, uns ein bisschen zu freuen. Wir haben aber auch gesagt, dass wir am Samstag  genau die gleiche Leistung abliefern müssen. Das wird die Kunst sein, mit dieser Lauf- und Kampfbereitschaft wie in Wolfsburg ins Spiel gegen Jena zu gehen“, erklärt die Turbine-Spielerin.