Alle Neune! Die Hannover Scorpions sind gegen die Hannover Indians zwar nicht im Kegeln angetreten, sondern wie bisher in der Eishockey-Oberliga. Trotzdem: Mit dem 3:2 (0:1, 2:1, 1:0)-Heimsieg gegen den ECH feierten sie den neunten Derby-Sieg in Serie.
Nach ihrem Führungstor konnten die Indians zunächst auf das Ende ihrer Derby-Horrorserie hoffen: Sie verloren, natürlich saisonübergreifend betrachtet, die vergangenen acht Duelle. Nicholas Turnwald brachte sie in Führung (12.).
Bilder vom Eishockey-Derby zwischen den Hannover Scorpions und den Hannover Indians
Spiel mit typischem Derby-Charakter
Das zweite Drittel konnte zwar nicht an den epischen Derby-Mittelabschnitt aus dem Oktober anknüpfen, als innerhalb von 20 Minuten neun Tore fielen und es einen kleinen Faustkampf der beiden Keeper obendrauf gab – vorausgegangen war ebenfalls ein Drittel mit nur einem Treffer. Dennoch: Vor den 1000 Zuschauer in der Hus-de-Groot-Eisarena entwickelte das Derby seinen traditionellen und typischen Charakter – nicht nur mit kleinen Handgemengen vor der Spielerbank, sondern auch mit noch mehr Höhepunkten und Toren als im ersten Drittel.
Vorerst ging es noch rauf und runter. Zunächst scheiterte Andy Reiss mit der Rückhand an Indians-Goalie Jan Dalgic, beim gleichen Angriff schlenzte Christoph Kabitzky die Scheibe am bereits geschlagenen Dalgic vorbei ans Außennetz (23.). Auf der Gegenseite hatten die Scorpions eine ECH-Offensivaktion eigentlich schon geklärt – aber Robin Palka vergessen. Der Indians-Stürmer erhielt die Scheibe frei vor Brett Jaeger, scheiterte aber am Schlussmann der Mellendorfer und verzog auch den Nachschuss (24.).
Nach Vorarbeit von Robin Just, der mit Tempo in die ECH-Verteidigungszone flitzte und die Scheibe ablegte, glich Reiss mit einem satten Handgelenkschuss zum 1:1 aus (26.). Danach sah sich Dalgic Angriff auf Angriff konfrontiert, die erstmalige Führung der Gastgeber schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Wie aus dem Nichts gingen aber wieder die Indians in Front. Igor Bacek umkurvte Jaeger und sorgte für das 1:2 (34.). Doch nur 95 Sekunden später gelang Tylon Gron, der seinen eigenen Nachschuss hoch ins Netz abstaubte, der erneute Gleichstand.



Scorpions mit Schwung ins Schlussdrittel
Ins Schlussdrittel starten die Scorpions erneut mit Schwung. Vor allem die Sturmreihe mit Mario Trabucco, Michael Hammond und Gron wirbelte sowie feuerte aus allen Lagen und setzte Dalgic unter Dauerbeschuss. Der ECH konnte sich immer seltener befreien – setzte dann jedoch Nadelstiche, beispielsweise bei einem Konter mit Chance für Maxi Pohl nach Ablauf von dessen Strafzeit (51.).
Als die Indians endlich wieder Offensivaktionen besaßen und sich in der Scorpions-Abwehrzone festsetzen konnten, was innerhalb weniger Sekunden zu gefährlichen Abschlüssen von Branislav Pohanka und Bacek führte (52.), gingen die Scorpions mitten in diese kleine Drangphase hinein erstmals in Front. Kapitän Alex Heinrich schlenzte die Scheibe ins Netz (53.). Den knappen Vorsprung brachte er mit seinem Team über die Zeit.
Tore: 0:1 (11:37) Turnwald (Hertel), 1:1 (25:26) Reiss (Trattner, Just), 1:2 (33:08) Bacek (Esposito-Selivanov), 2:2 (34:43) Gron (Hammond, Raabe bei 4-4), 3:2 (52:46) Heinrich (Trabucco, Gron)