12. August 2020 / 17:07 Uhr

Segler gestartet: Deutsche Meisterschaft der Finn-Dinghys auf dem Steinhuder Meer

Segler gestartet: Deutsche Meisterschaft der Finn-Dinghys auf dem Steinhuder Meer

Stefan Dinse
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Es wird voll auf dem Steinhuder Meer: Am Mittwoch beginnt die deutsche Meisterschaft der Finn-Dinghys.
Es wird voll auf dem Steinhuder Meer: Am Mittwoch beginnt die deutsche Meisterschaft der Finn-Dinghys. © Stefan Ibold
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Am Mittwoch ist die Deutsche Meisterschaft der Finn-Dinghys auf dem Steinhuder Meer gestartet. Das Segel-Event ist für mindestens vier Tage geplant. "Wir werden Segeln vom Feinsten erleben“, ist SLSV-Wettfahrtleiter Bernd Bühmann überzeugt.

79 Finn-Din­ghys auf dem Steinhuder Meer. Das eine Flotte zu nennen, ist nicht übertrieben. Es wird voll auf Niedersachsens größtem Binnensee, das Feld der Segler für die Rennen geteilt. Die internationale deutsche Meisterschaft dieser olympischen Klasse beginnt am Mittwoch (geplanter Start ist 14 Uhr) und dauert mindestens vier Tage. Ausrichter ist der Schaumburg-Lippische SV (SLSV). Durch die Corona-Krise hat dieser Sport lange starken Gegenwind gehabt, etliche Titelkämpfe fielen aus. „Jetzt wollen die Leute unbedingt Regatten segeln“, sagt Uwe Barthel, Vorsitzender der Finn-Dinghy-Klassenvereinigung. Aus acht Nationen kommen die Starter, darunter der Kieler Max Kohlhoff, der sogar noch auf das Olympiaticket für Tokio 2021 hofft.

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Die Flaggen von sieben Ländern hat SLSV-Wettfahrtleiter Bernd Bühmann aufgetrieben und bereits aufgezogen an der Mole, darunter Neuseeland und Polen – aber die Bahamas-Flagge war schwierig. „Ich hab sie bestellt, sie müsste rechtzeitig zum Auftakt mit der Post kommen“, sagt Bühmann schmunzelnd. Pierric Bourbin kommt aus Frankreich, startet aber für den Inselstaat nordöstlich von Kuba. „Und wir wollen alle Flaggen haben, das gehört doch dazu“, so Bühmann.

"Werden Segeln vom Feinsten erleben"

Dass die Flaggen nicht nur schlaff vom Mast hängen, sondern hübsch flattern, dafür dürfte der Wind sorgen. Drei bis vier Beaufort sind angesagt für diese Tage, das wären für August sehr gute Bedingungen. „Wir werden Segeln vom Feinsten erleben“, ist Bühmann überzeugt, „von den ersten zehn der deutschen Rangliste sind neun da.“ Zu den Favoriten zählt neben Kohlhoff der Hamburger Thomas Schmid (Norddeutscher RV), der Finn-Weltmeister und Olympiasechste von 1988. Dem dreifachen OK-Jollen-Weltmeister André Budzien aus Schweriner ist der Titel ebenfalls zuzutrauen. Vom SLSV sind Florian Reichel sowie Ralf Behrens und dessen Sohn Ben dabei. Weitere Teilnehmer vom heimischen Revier sind Klaus Antrecht, Robert Mathai und Nick Heuwinkel, sie kommen vom SC Mardorf.

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Verschärfte Corona-Hygieneregeln

Der Finn-Dinghy wurde eigens für die Olympischen Spiele 1952 konzipiert und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. „Der jüngste Segler hier ist 19, der älteste 80 Jahre alt“, sagt Bühmann, der im 15er-Jollenkreuzer selbst im Jahr 1994 Europameister war. SLSV-Mitglied Willi Kuhweide (1964) und Jochen Schümann (1976) gewannen darin Olympiagold. Für etwa 5000 Euro ist ein gutes gebrauchtes Boot zu bekommen, neu kostet ein Finn locker das Fünffache. „Die modernen Masten aus Kohlefaser sind Spezialanfertigungen für den jeweiliger Segler und sind bisweilen so teuer wie das Boot“, sagt Bühmann.

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Der SLSV hat mit seinem Corona-Hygienekonzept gute Arbeit geleistet und zu Pfingsten eine der ersten Wettfahrten dieses Jahres ausgerichtet. Für die internationale deutsche Meisterschaft sind die Regeln sogar noch verschärft worden. „Wir achten streng darauf und gehen davon aus, dass sich alle daran halten“, so Bühmann. Eigentlich sollte nichts schiefgehen, sogar die Wassertiefe stimmt. „Wir haben 20 Zentimeter mehr als im vergangenen Jahr zu dieser Zeit“, sagt Bühmann.

Acht Wettfahrten zählen

Gestartet werden neun Wettfahrten, das schlechteste Ergebnis eines jeden Seglers kommt nicht in die Wertung. Sollte es nicht ausreichend Wind geben, ist der Sonntag (16. August) als Reservetag vorgesehen. Der SLSV bietet von seinem Hafen Fahrten mit dem Auswanderer zur Regattastrecke an, die jeweils etwa zwei Stunden dauern und 14 Euro kosten. Buchungen sind auf der Homepage slsv.de möglich.