Besseres Timing geht nicht: Erst am Sonntag hat sich Selina Cerci mit einem Dreierpack gegen Carl Zeiss Jena an die Spitze der Bundesliga-Torschützenliste geschossen, am Dienstag gab es für die Angreiferin vom 1. FFC Turbine Potsdam die erste Nominierung für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat die 21-Jährige, die elf Saisontore auf dem Konto hat, für ein Vier-Nationen-Turnier in England nominiert - und die Potsdamerin dabei mitten beim Einkaufen erwischt.
"Sie hat mich am Montag nach dem Training angerufen", verrät Selina Cerci dem SPORTBUZZER. "Da war ich gerade im Supermarkt. Ich habe mich natürlich riesig darüber gefreut." Eine Flasche Sekt sei daraufhin nicht gleich in den Einkaufskorb gewandert, auch eine Party gab es nicht. "Als erstes habe ich meiner Familie Bescheid gesagt. Alle haben sich total für mich gefreut", berichtet die Stürmerin, die zwar mal für die U20-Nationalmannschaft nominiert war, aber dort dann wegen der Corona-Pandemie nicht zum Einsatz kam. So absolvierte sie nie ein Spiel für eine DFB-Juniorinnen-Auswahl.
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Bei den A-Frauen soll sich das nun ändern. "Das wäre schön", antwortet Selina Cerci auf die Frage nach ihrem Debüt und Einsatzzeit im DFB-Trikot, "aber erstmal will ich ankommen und reinfinden". Angekommen ist sie längst auch in Potsdam, wo sie neben Sturmpartnerin Melissa Kössler in der Elf von Chefcoach Sofian Chahed gesetzt ist. 2020 wechselte Cerci nach Stationen im Nachwuchsbereich bei Holstein Kiel, dem Magdeburger FFC und der zweiten Mannschaft des FC Bayern von Werder Bremen an die Havel. Dankbar sei sie für das Vertrauen, das ihr dort derzeit von Trainern und Mitspielerinnen entgegengebracht wird. "Die Mannschaft performt gut und liefert mir auch gute Vorlagen", sagt sie über ihren Lauf. Gelingt es, die Form konstant zu halten, könne es für den Tabellenfünften noch etwas nach oben gehen, glaubt sie.
Nach oben soll es auch für Selina Cerci weiter gehen. Vielleicht auch in der Nationalmannschaft. Im Sommer findet die Europameisterschaft in England statt. Dann läuft auch ihr Vertrag in Potsdam aus. Turbine kämpft für den Verbleib seiner Top-Torjägerin, die sich nicht zu ihrer Zukunft äußern möchte, sondern lieber das Hier und Jetzt genießt. Wie beim Anruf der Bundestrainerin mitten im Supermarkt.
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