Groitzsch. Er war gestern bei den Fußballern der SG LVB nicht Mädchen, sondern „Mann für alles“: Thomas Goretzky glänzte bei der Regionalmeisterschaft im Futsal nicht nur als Coach, sondern kickte selbst mit, holte mit seinem Team den Turniersieg und qualifizierte sich damit für die am kommenden Sonnabend in Hohenstein-Ernstthal stattfindende Landesmeisterschafts-Endrunde im Hallenfußball. Obendrein war er noch einer von zwei Fahrern, die den späteren Sieger ins Groitzscher Sportzentrum schaukelten, wo der Hallenkick übers Parkett ging.
„Wir waren einfach nicht genug Leute, deshalb sind wir nicht mit dem Bus, sonder nur mit zwei Autos gefahren, und ich musste mitspielen“, erklärte Goretzky. „Einige Studenten von uns sind im Prüfungsstress, andere verletzt oder gerade erst genesen, weshalb wir ihnen den Halleneinsatz lieber erspart haben.“
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Der 37-jährige Trainer machte seine Sache ausgezeichnet, zeigte, was er technisch – in der Halle besonders wichtig – so drauf hat. „Die Jungs haben es aber wirklich gut gemacht, haben den Ball gut laufen lassen“, lobte er. Dem konnte man nur beipflichten, die Blau-Gelben waren spielerisch die mit Abstand beste Mannschaft, gewannen alle fünf Partien. Auch im Quasi-Endspiel gegen die bis dahin starke Zweite des FC Inter (deutlich besser als im Vorjahr) zeigte das LVB-Team seine Klasse und siegte 3:1. Ferdinand Weinlich, Manuel Schnabel, Sebastian Heinz, Marcel Voigt, Geronimo Bittner und eben Goretzky kombinierten oftmals direkt, dass es eine helle Freude war. Der von Eintracht Süd zu LVB gekommene Sebastian Neumann tat im Tor seinen Teil dazu, war nahezu unüberwindlich.
Die anderen Teams konnten bestenfalls phasenweise nachweisen, dass Futsal die ansehnlichste Form des Hallenkicks sein soll. Das spielerische Niveau riss die ohnehin nur spärlich erschienenen Besucher kaum von den Sitzen. Kampfgeist zeigten indes alle die Akteure. Kurios zudem: Ausgerechnet Schlusslicht Döbelner SC gelang das einzige Kopfballtor durch Marius Raade. Mit dem SV Lindenau schaffte es ein Stadtligist auf Rang drei. Der als Zweiter einkommende VfB Zwenkau trat übrigens ganz ohne Auswechsler an, was natürlich „richtig schlauchte“, wie Kenny Justin bekannte.