Der deutsche Hoffnungsträger im Skispringen Karl Geiger durfte am Sonntag im italienischen Val di Fiemme zum ersten Mal im Gelben Trikot des Weltcup-Gesamtführenden von der Schanze springen. Und das gelang ihm, der in diesem Winter erstmals so richtig aus dem Schatten seiner Teamkollegen Markus Eisenbichler und Co. springt, vollends. Nach seinem Sieg in der Quali sprang der 26-Jährige im Wettbewerb auf 107 und 103,5 Meter. Das reichte erneut deutlich zu Platz eins. "Gratulation an Karl, sehr gut. Er wird immer besser. Mit so einer Form kann man jedes Springen gewinnen", gratulierte Bundestrainer Stefan Horngacher seinem Schützling im Anschluss.
Für den neuen Chefcoach sind die Erfolge Geigers eine große Erleichterung. Der 50 Jahre alte Tiroler hatte einen schweren Start in den Winter und freut sich umso mehr, dass die Konstanz seines Ausnahmeathleten nun mehr und mehr belohnt wird. "Das fühlt sich natürlich super an. Es war an der Zeit, dass der Karl jetzt endlich mal gewinnt. Er war wirklich sehr gut", lobte Horngacher. Geiger ist ein Muster an Konstanz, er schnitt diese Saison noch nie schlechter als Platz acht ab.
Geiger: "Ein Traum wird wahr"
In seinem frisch eroberten Gelben Trikot des Gesamtführenden verspürte Geiger kindliche Freude - und krönte prompt ein perfektes Wochenende. "Ein Traum wird wahr. Mein erstes Mal im Gelben Trikot", schrieb der beste deutsche Skispringer in den sozialen Netzwerken. Mit weit aufgerissenem Mund posierte Geiger samt seinem glänzenden Souvenir für die Fotografen, die Tage in Val di Fiemme liefen für den Allgäuer ideal: Geiger gewann erst am Samstag und dann auch noch am Sonntag und distanzierte den Japaner Ryoyu Kobayashi um weitere 94 Weltcup-Punkte. "Das war richtig geil", jubelte Geiger.
Der Vierschanzentournee-Dritte wird das wertvolle Führungstrikot mit zum Weltcup-Heimspiel in Titisee-Neustadt am kommenden Wochenende nehmen. "Steht dir gut!", hatten ihm schon die Teamkollegen am Samstagabend zugeraunt, als sich für Geiger nach zwei exzellenten Flügen auf 104,5 und 103,5 Meter ein Traum erfüllt hatte. "Mehr geht eh nicht. Das ist etwas Besonderes. Das freut mich unglaublich", hatte Geiger betont. Das Gelbe Trikot habe zwar "identisches Material" wie sein übliches Leibchen, "aber ich fühle mich sehr wohl darin".
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DSV-Adler mit starkem Weltcup-Wochenende
Auch Geigers Teamkollegen wussten am Sonntag zu überzeugen. Constantin Schmid überzeugte im Fleimstal mit einem fünften Platz, Stephan Leyhe belegte die Ränge 6 und 14. "Echt einen Wahnsinn" nannte Youngster Schmid einen seiner Sprünge am Samstag. Mit dieser Freude und diesem Selbstbewusstsein wollen die DSV-Adler nun auch das Heimspiel im Schwarzwald in Angriff nehmen. Verletzt fehlten die Springer Eisenbichler (Handgelenksverletzung), Andreas Wellinger (Kreuzbandriss) und Severin Freund (Trainingsrückstand).
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