03. März 2022 / 17:18 Uhr

So lief das Profi-Debüt für das stille 96-Talent Tim Walbrecht

So lief das Profi-Debüt für das stille 96-Talent Tim Walbrecht

Dirk Tietenberg
Hannoversche Allgemeine / Neue Presse
Im Training schon länger im Fokus: 96-Talent Tim Walbrecht.
Im Training schon länger im Fokus: 96-Talent Tim Walbrecht. © Florian Petrow
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Die Szene ging unter, weil 96 so ex­trem schwamm gegen RB Leipzig. Beim 0:4 wechselte Trainer Christoph Da­brows­ki Tim Wal­brecht (20) ein und schenkte dem Talent damit sein Profidebüt. Ein wichtiger Punkt für die Visitenkarte des defensiven Mittelfeldspielers, der es nach zwei Jahren aus dem Trainingsschatten der Kollegen aufs Spielfeld schaffte.

Es gibt Fußballer, die fallen kaum auf. Sie sind still wie Walbrecht, schüchtern auch. Während seine Kollegen mit SUVs und Rennautos zum Profitraining er­scheinen, kam Walbrecht mit dem Bus, wie ein Ju­gend­spie­ler. Was leicht dazu führen kann, dass Fußballlehrer so einem Jungen den ersten Profieinsatz nicht zutrauen. Noch nicht, heißt es dann immer. Walbrecht wartete lange, nun traute Da­brows­ki es ihm zu.

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Der 20-Jährige ist der erste Spieler, dem Dabrowski zur Profi-Premiere verhalf. Seinen ersten Profivertrag hatte er bereits vor anderthalb Jahren unterschrieben. Zwischen der Unterschrift und dem ersten Einsatz lag ein weiter Weg für Walbrecht, gegen Leipzig kam das Talent mit der Rückennummer 27 für Sebastian Kerk.

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Dabrowski kennt Walbrecht schon lange, weil das Talent in der Reserve unumstrittener Stammspieler war, auch als Da­brows­ki noch das Regionalligateam leitete. Verlässlichkeit und Konstanz zeichnen ihn aus. Er kann Sechser spielen und Innenverteidiger, etwa neben Ju­li­an Börner. Ein Lautsprecher in der Ab­wehr? Genügt doch.

Vor neun Jahren kam er von JFC Allertal zu 96, in der U19 war er Kapitän unter Trainer Stephan Schmidt, 2020 gehörte er hin und wieder mal zum Aufgebot der Zweitligamannschaft. Aber für einen Einsatz reichte es nie.

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Erste Auftritte als Profi bekam Walbrecht, als er nach Wiesbaden verliehen und mit elf Drittligaeinsätzen belohnt wurde. Ein Muskelriss warf ihn zurück. Er kehrte zurück, wartete und spielte nun im Pokal-Viertelfinale. Die Zahlen seiner ersten elf Profiminuten: fünf Ballkontakte, ein Fehlpass, 100 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Klingt gar nicht schüchtern und sah auch nicht so aus.

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