Dass es "nur" zu einem 1:1 gegen den SC Paderborn reichte und der Start-Rekord mit drei Auftaktsiegen in der Bundesliga damit verpasst wurde, war am Samstag nicht die schlechteste Nachricht für den VfL Wolfsburg. Viel schlimmer: Er muss womöglich die gesamte Hinrunde auf Xaver Schlager verzichten. Der Neuzugang von RB Salzburg, der schnell zum Fixpunkt im VfL-Spiel geworden war, zog sich ohne gegnerische Einwirkung einen Knöchelbruch zu und muss operiert werden.
Wird der VfL noch mal auf dem Transfermarkt aktiv?
„Das ist sehr bitter für ihn und auch für uns", so VfL-Trainer Oliver Glasner, der nach seinem Wechsel vom Linzer ASK zum VfL Schlager unbedingt wollte. Jetzt muss er länger auf ihn verzichten. Bis Montagabend kann der VfL noch einen neuen Spieler verpflichten, dann schließt das Transferfenster. Reagieren die Wolfsburger auf den Schlager-Schock? "Ich bitte um Verständnis, dass ich mir darüber jetzt noch keine Gedanken gemacht habe, ich bin selbst etwas geschockt, weil es sehr traurig ist, wenn sich ein Spieler so schwer verletzt", so der VfL-Trainer. Welche Auswirkungen das auf den Kader habe, darüber "werden wir uns noch mal unterhalten. Aber prinzipiell ist der Kader groß genug und breit genug aufgestellt".
Bilder zum Spiel des VfL Wolfsburg gegen SC Paderborn
Gerhardt, Rexhbecaj, Malli oder doch Guilavogui?
Für zwölf Millionen Euro war Schlager vor der Saison von RB Salzburg zum VfL gewechselt, der 21-Jährige spielt eine Schlüsselrolle im 3-4-3-System von Glasner und zeigte in den ersten beiden Bundesliga-Spielen bereits seine Qualitäten: stark in der Balleroberung, stark in der Beschleunigung. Zusammen mit Maximilian Arnold bildete der österreichische Nationalspieler eine starke Zentrale in der auf Umkehrspiel ausgerichteten Wolfsburger Taktik. Yannick Gerhardt, der für Schlager ins Spiel kam, sei nun natürlich weiter eine Option, Elvis Rexhbecaj ebenfalls. Der Trainer weiter: "Ich habe Yunus Malli schon auf dieser Position versucht, wir können auch Josh Guilavogui vorziehen – wir haben genügend Alternativen, aber ich habe mir im Detail noch keine Gedanken gemacht.“
Der VfL spielt in dieser Saison in drei Wettbewerben und benötigt dafür einen breiten Kader. „Wir brauchen alle", betonte Manager Jörg Schmadtke, der nicht den Eindruck vermittelte, dass der VfL nach dem Schlager-Ausfall auf dem Transfermarkt tätig wird. "Entscheidend für unsere Saison ist, wie die, die hinten dran sind, mit ihren eigenen Situationen umgehen. Wenn sie gebraucht werden, müssen sie da sein. Und ich gehe davon aus, dass sie bereit sein werden.“