Leipzig. Weht im nächsten Jahr ein Hauch von Europapokal durch die Stadien der Regionalliga Nordost? Bei der Frage, wie die nach hinten raus aufgeblähte Saison mit 20 Teams und etlichen Nachholspielen geregelt und sportlich zu Ende gebracht werden kann, fällt das Wort Playoffs immer häufiger. Würde bedeuten: K.O.-Spiele in der Viertliga-Staffel inklusive möglicher Verlängerungen und/oder Elfmeterschießen.
Ob sich dieser Vorschlag durchsetzt, hängt auch von der Taskforce „Restart“ ab, die sich aus je einem Team aus den NOFV-Bundesländern sowie Energie Cottbus als Initiator der Idee zusammensetzt und die komplette Tabellensituation widerspiegeln soll. Energie (8.), Carl Zeiss Jena (4.), Germania Halberstadt (15.), Viktoria Berlin (1.), FSV Luckenwalde (13.), VfB Auerbach (16.) bilden mit Vertretern des NOFV die Kommission, die die Vorschläge der anderen Clubs zur Weiterführung der Spielzeit bearbeitet und konkretisiert. Bis zum Wochenende durften alle Vereine Konzepte und Ideen einreichen, am Mittwoch kommt nun die Taskforce zusammen. Dieses Jahr soll zudem noch eine Videokonferenz mit allen Clubs stattfinden.



Das Modell, zunächst die Hinrunde zu spielen und danach den Meister und Aufsteiger in Playoffs zu ermitteln, wird von vielen Vereinen bereits öffentlich hervorgehoben. „Ich glaube, der Europapokalmodus ist der bessere Modus, um auch eine Situation zu vermeiden, dass es bei einigen Vereinen in den letzten Spielen um nichts mehr geht. Dann wäre der sportlich faire Wettkampf vielleicht etwas ausgehebelt. Im Europokalmodus im Eins gegen Eins geht es immer um die nächste Runde. Das wäre, glaube ich, ein fairer Meister für alle“, sagt Chris Förster, Geschäfstführer der Jenaer, bei Sport im Osten. Der Chemnitzer FC plädiert für eine Gruppenphase mit je fünf Teams, die jeweils zwei Erstplatzierten würden in ein Halbfinale einziehen. Und auch Cottbus-Präsident Matthias Auth spricht im MDR von Platzierungsspielen, nachdem nach der Hinrunde die Liga in zwei Zehnerstaffeln eingeteilt wird.
Der 1. FC Lok Leipzig favorisiert ebenfalls Entscheidungsspiele, formuliert jedoch einen gravierenden Unterschied: die Hinrunde soll nicht mehr zu Ende gespielt werden. Stattdessen soll das norwegische Modell angewandt werden, bei dem der Punkteschnitt der Vereine errechnet wird und durch welches Lok vergangene Saison zum Meister gekürt worden ist. „Wir gehen davon aus, dass wir vor März nicht spielen können“, begründet Lok-Geschäftsführer Martin Mieth den Vorschlag der Quotientenregelung. Sobald die Tabelle ermittelt wurde, soll die Liga in zwei Zehnerstaffeln geteilt werden, die um den Ab- beziehungsweise den Aufstieg spielen. Zunächst duellieren sich alle Vereine im Ligasystem. Nachdem die neun Spieltage ausgetragen worden sind, rücken die vier Erstplatzierten in ein Halbfinale mit Hin-und Rückspiel. Der Sieger des Finals ist Meister und darf in Liga drei aufsteigen.
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