Leipzig. Sachsens Teamsport ruht – allerdings nicht überall. Seit Inkrafttreten der Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Coronavirus ist die Nutzung von öffentlichen und privaten Sportanlagen in Sachsen generell untersagt worden. Vor allem Mannschaftssportler stellt das vor die Aufgabe, sich individuell und außerhalb der Spielfelder für ihren Teamsport fit zu halten. Wie allerdings eine Nachfrage des SPORTBUZZER beim Sächsischen Innenminister ergab, gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. So dürfen mehrere sächsische Profiteams mit Sondergenehmigung wieder gemeinsam am künftigen Erfolg feilen – wenn auch unter strengen Auflagen.


Wie es am Donnerstag aus dem Ministerium von Roland Wöller (CDU) hieß, haben sowohl Fußball-Bundesligist RB Leipzig als auch die Zweitliga-Kicker von Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue inzwischen eine solche Ausnahmeregelung erhalten. „Die Genehmigungen wurden mit Auflagen versehen. So ist klassisches Mannschaftstraining im herkömmlichen Sinne nicht zulässig. Einzeltraining in Kleinstgruppen mit maximal drei Sportlern unter großzügigem Abstand zwischen den beteiligten Personen - jeglicher Körperkontakt ist zu vermeiden - ist möglich“, erklärte SMI-Referent Mario Stenzel. Das Training sei zudem unter Ausschluss von Zuschauern durchzuführen, die Sportanlage dürfe nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden.
Dritt- und Viertligisten ohne Genehmigung
RB Leipzig hatte bereits in der vergangenen Woche gemeinsame Übungseinheiten wieder aufgenommen. In verschiedenen Kleingruppen und auf drei Plätze verteilt standen individuelle Einheiten mit Parcours für Dribbling-, Lauf- und Torschuss-Übungen auf dem Programm. Wegen der guten Infrastruktur am Cottaweg habe jeder Spieler ein einzelnes Zimmer, wo er sich individuell duschen und umziehen könne, so Sportdirektor Markus Krösche.Das Mittagessen wurde den Profis vor die Zimmertür gestellt, sie konnten es dort verspeisen oder mit nach Hause nehmen. Aktuell ist das Trainingsgelände allerdings verwaist. RB hat seinen Profis aufgrund der verlängerten Ligapause eine weitere Woche Urlaub spendiert.

Alle anderen sächsischen Fußballvereine, auch jene der dritten Bundesliga und der Regionalliga Nordost wie zum Beispiel Chemie und Lok Leipzig, der Chemnitzer FC und der FSV Zwickau, haben bisher keine solche Sondergenehmigungen erhalten. „Die Genehmigung von Ausnahmen erfolgt in Abstimmung mit dem Sächsischen Sozialministerium sehr restriktiv“. Ausnahmegenehmigungen für die Nutzung von Sportanlagen in den unteren Fußball-Ligen werden nicht erteilt“, so Stenzel weiter.
Einige Olympioniken pausieren
Neben den Fußballern von RB Leipzig, Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue hatten zuletzt auch die Olympioniken und Handballer des SC DHfK Leipzig eine Sondergenehmigung beantragt. Wie es am Freitag aus dem Innenministerium hieß, dürfen die Akteure im Einzeltraining arbeiten. Nicht zuletzt trifft dies auch auf „einen ausgewählten Kreis an Bundeskadern“ des Olympiastützpunktes Sachsen zu, so Stenzel.


Nach SPORTBUZZER-Informationen sind dies 27 Athleten sowie einige Sportler des SC DHfK zu, wie Judoka Marie Branser und die Finswimmer. Die hierfür genehmigten Trainingsstätten sind neben der Nordanlage, die Uni-Schwimmhalle sowie der Kraftraum auf dem DHfK-Vereinsgelände. Ebenfalls vom Freistaat befürwortet wurde das Schieß-Training am Stützpunkt des SSC Neiden in Nordsachsen. Am Olympia-Stützpunkt der Kanuslalom-Sportler in der Pistorisstraße ist dagegen Ruhe eingekehrt. „Wir haben unseren Antrag zurückgezogen. Unsere Sportler pausieren nach der Olympia-Verschiebung bis zum 20. April. Danach beginnen wir mit einem völligen Neuaufbau“, so Stützpunktleiter Frithjof Bergner.