Leipzig. Beim 6. LVZ-SPORTBUZZER-Cup gehen die Kleinsten mit einer feurigen Leidenschaft ins Spiel. Bei den Bambini wird nicht lange gefackelt: Wenn der Ball einmal am Fuß ist, dann wird die Sache auch durchgezogen. Wie ein geölter Blitz geht es dann Richtung gegnerisches Tor. Auch Zweikämpfe scheuen sie nicht. Um den Ball zu erobern, geht man auch entsprechend gegen den Gegner vor. Wer mal hinfällt, steht in Sekundenschnelle wieder auf. Kleine Wehwehchen gibt es nicht, die werden sofort abgeschüttelt. An der Ausdauer der Kleinen kann sich so manch Profifußballer sicherlich ein Beispiel nehmen.



Gegen die SG Leipzig-Bienitz steht im Tor der SG Olympia 1896 Leipzig (U6) der kleine Joshua. „Wie Joshua Kimmich!“, sagt der Trainer stolz. Und Joshua gibt sein Bestes. Das Spiel in der Gruppe D verliert der Olympia-Nachwuchs dennoch mit 0:5. Viel Enttäuschung ist den Kids aber nicht anzusehen. „Wir trainieren jetzt seit einem knappen Jahr in dieser Zusammensetzung, wir sind noch eine junge Mannschaft. Aber es geht ja hauptsächlich darum, dass die Kinder Spaß am Spiel haben“, sagt der Trainer.
Zwischen den Spielen sehen die jungen Fußballer ihren Konkurrenten zu und analysieren gespannt das gegnerische Spiel. Am Spielfeldrand werden konzentriert die Taktiken der Gruppengegner verfolgt und entsprechende Strategien ausgetauscht.
Vor der Partie gegen die BSG Chemie Leipzig stehen die Bambini der Kickers 94 Markkleeberg mit ihrem Trainer in der Runde und trippeln auf der Stelle. Der Trainer heizt sie für das bevorstehende Spiel schon mal an. Kurz vor Anpfiff geht es dann aufs Feld. Wieder in der Runde fragt der Trainer ganz laut: „Wer gewinnt hier?!“ Und mindestens genauso energisch kommt dann die Antwort: „Kickers 9-4!“ Die kleinsten Markkleeberger Kicker sind aufgeweckt und drängen immer wieder aufs Tor der Nachwuchs-Chemiker. Am Torwart der BSG kommen sie jedoch nur einmal vorbei. 1:0! Der Trainer freut sich, die Eltern jubeln. Nach dem Tor gibt es Anstoß. Der Coach muss die Kids kurz noch koordinieren. Dann geht es weiter. So auch die Anweisungen vom Trainer. Manch Elternteil mischt sich ab und an ein, aber die jungen Fußball-Talente lassen sich nicht beirren und machen begeistert weiter.
Kleine Kicker mit großen Vorbildern
Die Defensive der Kickers zeigt sich stabil. Peter ist sechs Jahre alt und spielt in der Abwehr. Er leistet ganze Arbeit. Sein Zwillingsbruder Paul steht im Tor. Die beiden sind schon seit eineinhalb Jahren bei den Kickers 94 Markkleeberg. Durch die gute Arbeit der Abwehr hat Paul im Tor nicht zu viel zu tun. Lediglich dreimal muss er ernsthaft eingreifen. Doch irgendwann kommt es, wie es kommen muss und Paul muss den Ball aus dem eigenen Netz holen. So schlimm ist das nicht. Ganz im Sinne des Fair Play endet die Partie mit 1:1. Peter gibt sich dennoch enttäuscht. Aber lange denken die Jungs nicht an den vergebenen Sieg. Denn gleich ihren Vorbildern Timo Werner, Yussuf Poulsen und Peter Gulasci von RB Leipzig, heißt es weitermachen.
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SV Mölkau mit reduziertem Kader
Die Jungs vom SV Mölkau 04 halten sich in der Zwischenzeit auf einem freien Spielfeld warm. Der Trainer übt mit ihnen und schaut ganz genau auf die Bewegungen seiner Spieler. Dann heißt es ab aufs Spielfeld und gegen die Nachwuchsfußballer von Eintracht Leipzig Süd antreten. Schnell noch einpaar Anweisungen und dann stehen die Jungs schon bereit. Anpfiff! Sofort drängen die jungen Mölkauer den Gegner in die eigene Spielhälfte. Trainer Ferenc Stobäus steht am Spielfeldrand und fiebert bei jeder Chance mit. Er ist seit Beginn der Saison mit dabei. Sein Sohn spielt auch beim SV Mölkau. „Ihm war es heute allerdings tatsächlich zu kalt.“ sagt er. „Es ist wegen der Kälte ein Problem, vor allem die Eltern dazu zu bringen, mit ihren Kindern hierher zu kommen.“ Deshalb hat Trainer Stobäus heute aus seinem 18er-Kader nur sechs Spieler dabei. Das heißt: Neben Torwart, Libero und drei Spielern im Sturm hat er nur einen Auswechselspieler.
Den Kindern scheint die Kälte tatsächlich wenig auszumachen. „Die Kids sind heiß aufs Turnier. Vor allem im Winter, wenn man nicht so oft spielt. Im Training spielen sie ja nur gegeneinander. Das Spiel gegen andere Mannschaften ist dann viel interessanter.“ Dadurch, dass die kleinen Kicker schon im zweiten Jahr beim SV Mölkau dabei sind, kennen sie schon die Regeln und finden sich gut auf dem Spielfeld zurecht. „Wir sehen auch, dass es mit den Jüngeren, die neu dazu kommen, besser funktioniert, wenn die Spieler, die schon länger dabei sind, ihnen zeigen, wie es geht. Dann verstehen sie es schneller, als wenn wir ihnen die Regeln erklären.“ Bei Torwart Deniz ist eine Strategie klar zu erkennen. Der Mölkauer Torhüter weiß sich den Ball anzueignen und ihn bis in den Strafraum zu führen, sodass er ihn dann in die Hand nehmen kann.



Lipsia-Fuchs soll kleine Eutritzscher Fußball-Talente unterstützen
In der Gruppe A geht es beim Spiel zwischen Lipsia Eutritzsch und dem Leipziger SC ordentlich ab. Ein hoher Ball kommt auf den LSC-Schlussmann zu, der sich wenig beeindruckt gibt und schnell klärt. Der nächste Angriff von Lipsia folgt sofort, der Ball geht aber knapp am Tor vorbei. Und der LSC geht gleich zum Konter über. Lipsias Verteidigung leistet ganze Arbeit, ein LSC-Spieler schlängelt sich aber durch und schießt aufs Tor. Der Lipsia-Torwart ist schon zur Stelle und lässt den Ball nicht an sich vorbei. Im Tornetz hängt das Maskottchen, der Lipsia-Fuchs, der den jüngsten Nachwuchskickern Glück bringen soll. Trotzdem geht die Partie mit 4:0 an den LSC. Doch so sehr konzentrieren sich Trainer und Spieler nicht auf das Ergebnis. „Wichtig ist, dass die Kinder Spaß haben und Tore schießen.“ Auch im Training gehen die Coaches vor allem spielerisch ran. „Die Jungs können mittlerweile unterscheiden, wo sie hin müssen, um den Ball zu erobern. Sie wissen, dass es besser ist, in den Freiräumen zwischen zwei gegnerischen Spielern zu gehen und ihnen so den Ball abzunehmen.“ Viel wird bei Lipsia nicht taktiert. Fußball wird den Jungs hier über das Spiel beigebracht. Und die jungen Kicker entwickeln auch schon selbst ein Gefühl dafür, wo sie auf dem Feld stehen sollen.
Endrunde am 9. Februar
Nach dem letzten Spiel geht es für die jüngsten Nachwuchsfußballer nach Hause. In der Zwischenrunde, wie auch in der Vorrunde, gibt es keine Siegerehrung. Die findet am 9. Februar in der Soccerworld statt, wenn auch die Endrunde gespielt ist. Bis dahin: Sportfrei!
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