22. Dezember 2018 / 17:26 Uhr

Spätes Bruma-Tor beschert RB Leipzig einen Dreier unterm Weihnachtsbaum

Spätes Bruma-Tor beschert RB Leipzig einen Dreier unterm Weihnachtsbaum

Anne Grimm
Leipziger Volkszeitung
LEIPZIG, GERMANY - DECEMBER 22:  Bruma (R) of Leipzig scores his team's third goal  during the Bundesliga match between RB Leipzig and SV Werder Bremen at Red Bull Arena on December 22, 2018 in Leipzig, Germany (Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)
Der eingewechselte Bruma trifft zum umjubelten 3:2-Siegtreffer gegen den SV Werder Bremen © 2018 Getty Images
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Happy End zum Jahresfinale: Nach einer 2:0-Führung muss RB Leipzig nach der Pause und dem 2:2-Ausgleich noch um den Heimsieg bangen. Der eingewechselte Bruma sorgt mit einem späten Treffer für die Erlösung und einen Champions-League-Platz zur Winterpause.

Leipzig. Hartes Stück Arbeit zum Jahresabschluss: Vor mehr als 40.000 Zuschauern gibt RB Leipzig im eigenen Stadion eine 2:0 Führung nach der Pause zunächst aus der Hand. Der eingewechselte Bruma avanciert zum Matchwinner, trifft in der 87. Minute zum umjubelten 3:2-Sieg gegen den SV Werder Bremen. Das Team von Trainer Ralf Rangnick bleibt damit auch im neunten Bundesligaheimspiel der Saison ungeschlagen und überwintert auf Champions-League-Platz vier. Am Abend wird bei der Vereinsweihnachtsfeier in der Baumwollspinnerei der ein oder andere edle Tropfen fließen.

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Verteidiger Lukas Klostermann bringt RB mit einem strammen Schuss unter die Latte nach 22 Minuten auf die Siegerstraße. Zum perfekten Zeitpunkt, kurz vor dem Pausenpfiff, erhöht Timo Werner auf 2:0. Es ist sein elftes Saisontor, so viele erzielte er in einer Bundesligahinrunde noch nie. Die Bremer zeigen sich nach der Pause völlig unbeeindruckt, drücken auf den Anschluss: Max Kruse trifft verdient zum 2:1 (67.), der eingewechselte Joshua Sargent gleicht zehn Minuten später zum 2:2 aus. Das Ende ist bereits bekannt.

Rangnick vertraut seiner besten Bundesligaelf

Im Vergleich zur 0:1-Niederlage am Mittwochabend in München wechselt der RB-Coach auf zwei Positionen. Marcel Sabitzer kehrt für Bruma und nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück, Willi Orban ersetzt in der Innenverteidigung Dayot Upamecano.

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RB Leipzig - SV Werder Bremen 3:2 ©

Beide Mannschaften drängen mit viel Tempo auf ein frühes Tor. Die Leipziger zeigen sich anfällig bei den schnellen Bremer Umschaltsituationen. Die Gäste haben in der ersten Viertelstunde auch die dickste Chance. Konaté blockt eine Hereingabe der Werderaner vor die Füße von Rashica ab. Der Stürmer kann aus sieben Metern einschießen, doch Klostermann wirft sich heldenhaft dazwischen und fälscht zur Ecke ab.

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Obwohl Bremen zunächst die klareren Möglichkeiten hat, gehen die Leipziger nach 22 Minuten in Führung. Der Torverhinderer wird zum Torschützen. Klostermann ist nach Kampl-Anspiel auf der rechten Seite frei, zieht von der Strafraumgrenze ab und knallt den Ball mit einem echten Hammer unter die Latte. Es ist sein zweites Saisontor, neuer persönlicher Rekord.

Werner nutzt Werder-Patzer

Nach einer halben Stunde hat Werner nach traumhaftem Poulsen-Pass das 2:0 auf dem Fuß, zögert aber einen Augenblick zu lange, lupft über SVW-Keeper Pavlenka und die Latte. Auch die Gäste kommen vor der Pause zu weiteren Möglichkeiten: Kruse per Kopf und Langkamp per Hacke – doch Gulacsi ist zur Stelle.

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(1) Peter Gulacsi: In der ersten Halbzeit mit Gymnastik beschäftigt, in der zweiten ähnliches Bild. Note 2 Zur Galerie
(1) Peter Gulacsi: In der ersten Halbzeit mit Gymnastik beschäftigt, in der zweiten ähnliches Bild. Note 2 ©

Sabitzer fehlt in der 44. Minute noch das Abschlussglück, doch dann nutzt Werner einen Patzer der Gäste. Bremens Torhüter Pavlenka führt den Abstoß schnell aus, Kruse mit Problemen bei der Ballannahme, will zurückspielen. Sein Pass ist zu kurz. Werner ist da, umkurvt Pavlenka und schiebt lässig zum 2:0 ein.

Rangnick stellt zweimal in der zweiten Halbzeit um

Nach der Pause sind nur noch die Gäste am Drücker, drängen auf den Anschluss. Die Leipziger kommen aus dem Verteidigungsmodus kaum heraus. Rangnick reagiert, bringt Innenverteidiger Upamecano für Spielgestalter Kampl und stellt hinten von Vierer- auf Fünferkette um. Die Leipziger Abwehr gewinnt zunächst wieder an Stabilität. Vorne ist Konaté per Kopf ganz nah am 3:0 dran.

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Lukas Klostermann (RB Leipzig): „So ein Tor passiert mir nicht alle Tage. Freut mich natürlich, dass ich den so gut getroffen habe und der Mannschaft damit helfen konnte. Gut, dass wir das Spiel dann auch noch gewonnen haben, obwohl es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so in unsere Richtung lief. Wir haben Moral gezeigt und allen Fans damit ein schönes Weihnachtsfest beschert.“ Zur Galerie
Lukas Klostermann (RB Leipzig): „So ein Tor passiert mir nicht alle Tage. Freut mich natürlich, dass ich den so gut getroffen habe und der Mannschaft damit helfen konnte. Gut, dass wir das Spiel dann auch noch gewonnen haben, obwohl es in der zweiten Halbzeit nicht mehr so in unsere Richtung lief. Wir haben Moral gezeigt und allen Fans damit ein schönes Weihnachtsfest beschert.“ ©

Der Frieden wehrt nicht lange: In der 67. Minute kommt Kruse aus dem Rückraum zum Abschluss. Sein Schuss landet noch leicht abgefälscht im rechten Eck. RB-Keeper Gulacsi beschwert sich, weil Osako seine Sicht behindert. Doch nach Rücksprache mit dem Videoreferee in Köln belässt es Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus beim Treffer. Dem eingewechselten Joshua Sargent gelingt nur zehn Minuten später der Ausgleich zum 2:2.

RB wirkt müde, die Zuschauer versuchen ihrer Mannschaft noch einmal die letzten Kräfte zu entlocken. Rangnick bringt noch einen offensiven Impuls, Bruma für Innenverteidiger Orban und stellt damit seine Grundordnung erneut um. Ausgerechnet der Portugiese trifft zum 3:2 – frohe Weihnachten.


Statistik

RBL: Gulacsi – Klostermann, Konate, Orban (80. Bruma), Halstenberg – Demme, Kampl (48. Upamecano) – Laimer, Sabitzer, Poulsen, Werner

SVW: Pavlenka – Selassie, Langkamp, Veljkovic, Augustinsson – Eggestein (Sargent) – Möhwald, Klaassen (85. Pizarro) – Eggestein, Kruse Rashica (58. Osako)

Tore: 1:0 Klostermann (22.), 2:0 Werner (44.), 2:1 Kruse (67.), 2:2 Sargent (77.), 3:2 Bruma (87.)

Zuschauer: 40.455