Der Jubel war bis aufs Festland zu hören: In dem Moment, als Bochums Stürmer Simon Zoller die Verantwortlichen des TuS Borkum informierte, dass 5000 Euro seiner Aktion #spendedeinetrikotnummer auf die Insel gehen, konnten es Geschäftsführer Hendrik Maisch, und der 1. Vorsitzende Torsten Müller kaum fassen – Christoffer Lübben, Trainer der 1. Männermannschaft des TuS und Platzwart, sagte sichtlich gerührt: "Da läuft mir ein eiskalter Schauer über den ganzen Rücken."
Borkum-Geschäftsführer Maisch: "Das hilft uns natürlich enorm"
Der Klub ist – wie so viele Amateurvereine – durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Not geraten. Die Grenzen zur Insel wurden geschlossen, die gesamte Infrastruktur stellt sich als äußerst schwierig dar – was für den TuS Borkum einer Katastrophe gleichkommt. Um die laufenden Kosten für den Sportverein zu finanzieren, betreiben die fleißigen Inselbewohner nämlich ein schickes Jugendgästehaus, in dem Schulklassen, andere Vereine oder einfach Touristen übernachten – doch seit Wochen kommt niemand mehr. Die Einnahmen bleiben aus, der Spielbetrieb ruht. Geht es so weiter, droht dem Verein mit rund 800 Mitgliedern das Aus. Da kommt die 5000-Euro-Spritze von Zoller sowie der Amateurfußballinitiative #GABFAF und dem FC Playfair, Verein für Integrität im Profifußball, gerade recht. "Das hilft uns natürlich enorm", sagt Geschäftsführer Maisch, der auch das Gästehaus leitet.



In erster Linie geht es nun darum, dass keine weiteren Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden müssen und Jobs und Spielbetrieb zumindest über einen gewissen Zeitraum gesichert werden können. Allein die erste Mannschaft muss für ihre Spiele pro Saison rund 1800 Kilometer zurücklegen und hat dadurch enorme Fahrtkosten – insgesamt kalkuliert der TuS mit einem Verlust von 20 000 bis 25 000 Euro. Zoller: "Wir sind wirklich sehr stolz und froh, dass wir so einem tollen Verein wie eurem helfen können. Ihr leistet so viel in Eigeninitiative, und ich hoffe, dass ihr mit unserer Spende die schwere Zeit überbrücken könnt. Am Ende geht es bei Euch um Arbeitsplätze, um Kinder, die nicht mehr kommen können, und darum, dass irgendwann hoffentlich wieder gekickt werden kann. Deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit."