In der Oberliga Hamburg ist es zu einem rassistischen Eklat gekommen. Beim Spiel von Barmbek-Uhlenhorst gegen den Meiendorfer SV verließen die Gäste am Sonntag das Spielfeld, weil ein Fan der Barmbeker den Gästespieler Kevin Heitbrock rassistisch beleidigt haben soll. Es kam nach Angaben der Bild sowie der Hamburger Morgenpost sowohl auf als auch neben dem Platz zu Rudelbildungen. Schiedsrichter Thore Holst blieb keine Wahl, als das Spiel nach 76 Minuten beim Stand von 3:0 für BU abzubrechen.



Was war passiert? Ein Foul brachte das Fass zum überlaufen. Ein Anhänger der Gastgeber beleidigte Heitbrock laut Mopo mit den Worten "Du Scheiß-Schwarzer". Das wollte der Spieler nicht hinnehmen. Der 26-Jährige sprang über die Bande und knöpfte sich den Übeltäter vor. Als weitere Teamkollegen folgten, gab es zu einer handfesten Rudelbildung. Der MSV entschied sich, das Feld sofort zu verlassen.
Täter ist BU-Fanbeauftragter - Verein schließt ihn aus
Meiendorfs Trainer Baris Saglam der sechs Jahre lang als Jugendtrainer beim FC St. Pauli angestellt war, rechtfertigte den forcierten Abbruch der Partie in der Mopo. "Im Hinspiel habe ich noch von den BU-Fans geschwärmt, aber das sind Pappnasen, die nicht in unsere Kultur passen - egal, wie hoch der Alkoholpegel ist." Laut Saglam fiel auch das N-Wort gegen Schön.
Der Täter wurde inzwischen identifiziert - es soll sich laut Bild um den Fanbeauftragten von BU handeln. Der Oberligist hat bereits reagiert - und zwar knallhart. „Wir werden ihn aus dem Verein ausschließen und Stadionverbot erteilen. Zu diesem Thema gibt es null Toleranz“, teilte der Klub mit.
Wie die Partie nach dem vorzeitigen Abpfiff nun gewertet wird, muss der Hamburger Fußball-Verband entscheiden. Barmbek-Uhlenhorst lag zum Zeitpunkt des Abbruchs nach Toren von Abrahamyan (9.), Jeske (39.) und Korczanowski (47.) deutlich in Führung.