Berlin. Chemie im Poststadion zu Berlin beim Tabellenführer Berliner AK. Die Gastgeber, unter den Augen von Kult-Boxtrainer UIli Wegner, mussten auf Instagram-Star (eine Million Follower) und Toptorjäger El-Jindaoui verzichten, der pünktlich zum Spiel ins Krankenhaus eilte, wo er Vaterfreuden entgegensah. Chemie mit einer stark defensiven Aufstellung, hatte ein 3-5-2 mit nicht weniger als acht defensiven Akteuren aufgeboten. Trainer Miro Jagatic machte aus der Not eine Tugend, musste er doch mit Surek, Mvibudulu, M. Keßler und Bury (immerhin auf der Bank) auf schnelle und kreative Spieler verzichten. Mit Mauer, Kanther, Mast und Bury hatte er noch einiges in der Hinterhand für Hälfte zwei.
Chemie kam keine Minute zur Ruhe
Die ersten 40 Minuten: Die Leutzscher hinten hui, vorn pfui. Gestattete man dem Spitzenreiter lediglich drei Distanzschüsse, die vorbei gingen oder von Bellot gehalten wurden (Zejnullahu 8., Emghames 32. und 44.), war beim Pfostenschuss von Emghames nach Freistoß (11.) auch Glück im Spiel. Ansonsten wurde aufmerksam verteidigt und nichts weiter zugelassen. Was Jagatic mit Sicherheit nicht gefallen haben dürfte, waren die vielen Ballverluste nach Balleroberungen, so dass Chemie sich de facto nicht eine Minute ausruhen konnte.
DURCHKLICKEN: Das war das Auswärtsspiel der Leutzscher beim BAK
In Minute 41 wurde offensichtlich, wie die Grün-Weißen derzeit auswärts vorgehen: Endlich mal hatte Kirstein etwas Platz, übersah den besser postierten Jäpel und scheiterte an Torwart Kühn. Den anschließenden Eckball drosch Wajer aufs Tor, doch Torwart Kühn wehrte den Ball gerade so ab.
Ein Sonntagstor am Freitagabend
Halbzeit zwei: Chemie eröffnet mit zwei guten Chancen, doch Jäpel und Wajer verpassten erst Kirsteins Eingabe (47.), dann wurde Jäpels Volleyschuss abgeblockt (53.). Der BAK mit Kargbos Riese hielt dagegen (54.), doch dann gelang dem Favoriten nicht mehr viel. Die Gäste diszipliniert und hellwach.
Um so plötzlicher doch noch die Führung für die Gastgeber. Richter ließ zwei Leutzscher stehen und nagelte den Ball aus 20 Metern genau ins Dreiangel – ein Sonntagstor in der 73. Minute! Kam nun der große Gegenschlag? Jagatic brachte drei Neue, und die drehten auf. Mast und Jäpel vergaben (81., 83.), doch dann konterte der BAK. Schulz lief Karau weg und überwand Bellot von halblinks zum 2:0 (84.). Dann hielt Ernesto aus 22 Metern drauf und traf zum 3:0 (88.). Die Leutzscher hielten so lange dagegen und wurde durch die späten Tore des Berliner AK bitter enttäuscht.
Miro Jagatic: „Der BAK hat lange kein Tor gemacht, wir sind dann mutiger geworden und hatten unsere Chancen – es ist aber ärgerlich, nicht zu treffen. Am Ende hat sich heute die individuelle Klasse durchgesetzt. Der Spieler haut das Ding in den Winkel, der dreht sich wahrscheinlich immer noch. Ich finde, das 0:3 ist zwei Tore zu hoch. Aber wir müssen uns hier heute auf keinen Fall für die Niederlage schämen.“
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