29. Dezember 2022 / 17:16 Uhr

Sponsoring-Ausstieg beim DFB wegen "One Love"-Verbot: Rewe-Boss wollte "Zeichen setzen"

Sponsoring-Ausstieg beim DFB wegen "One Love"-Verbot: Rewe-Boss wollte "Zeichen setzen"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Rewe stellte sein DFB-Engagement noch während der WM 2022 ein.
Rewe stellte sein DFB-Engagement noch während der WM 2022 ein. © IMAGO/Olaf Schuelke
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Der plötzliche Ausstieg von Rewe als DFB-Sponsor sorgte während der WM 2022 für Wirbel. Nun hat sich der Boss der Supermarktkette zu Wort gemeldet.

Der Chef des Einzelhandelskonzerns Rewe hat den Ausstieg als Sponsor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Zusammenhang mit dem Verbot der "One Love"-Binde bei der Weltmeisterschaft in Katar verteidigt. Er habe kein Problem mit dem DFB, sein Problem sei die Entscheidung des Weltverbandes FIFA und von dessen Präsident Gianni Infantino, sagte Konzernchef Lionel Souque dem Spiegel. "Nur habe ich mit der FIFA keinen Vertrag, ich kann nur beim DFB-Sponsoring ein Zeichen setzen", begründete er im Nachgang erneut die Maßnahme.

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Die FIFA hatte es dem DFB und anderen Verbänden unter Androhung von Sanktionen untersagt, bei der WM die für Diversität stehende "One Love"-Kapitänsbinde zu nutzen. Dies hatte der Rewe-Chef als "skandalöse Haltung der FIFA" kritisiert, die für ihn "als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel" sei. Daraufhin hatte Rewe mit sofortiger Wirkung sein Sponsoring eingestellt. Der DFB hatte später das Logo des in Köln ansässigen Handelsriesen auf seiner Werbewand durch das "One Love"-Symbol ersetzt.

Souque war wegen der Entscheidung Kalkül vorgeworfen worden, weil der Vertrag mit dem DFB ohnehin Ende Dezember ausgelaufen wäre. Daraus habe er nie ein Geheimnis gemacht, sagte Souque nun. "Aber mir hat es einfach gereicht." Rewe hatte damals den Verkauf eines Sammelalbums eingestellt und dieses gratis abgegeben. "Insgesamt hat uns das mehrere Millionen Euro gekostet", erklärte Souque und fügte an: "Aber ich bereue es nicht. Ich habe mich geärgert, wie so viele andere auch, mit dem Unterschied, dass ich etwas tun konnte."

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