Da war mächtig Feuer drin! In einer Diskussion auf dem Spobis zur Zukunft der 2. Bundesliga sprachen unter anderem Olaf Schröder, Vorstandschef von Sport1, sowie Geschäftsführer Ilja Kaenzig vom VfL Bochum und Präsident Rüdiger Fritsch vom SV Darmstadt 98 über die Streichung der Montagsspiele. Diese werden nach einer Entscheidung der Zweitliga-Vereine ab der Saison 2021/22 abgeschafft.
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"Sport1"-Boss Schröder: "Ich sehe die 2. Liga durchaus kritisch"
Damit haben die Zweitligisten ihre Möglichkeiten beschränkt, künftig mehr TV-Einnahmen mit dem Alleinstellungsmerkmal des unter den Fans mindestens umstrittenen Montagabend-Spiels zu erzielen. Denn: Ende November hatte such die Bundesliga angekündigt, ab 2021 diesen Spieltermin abzuschaffen.
Für Sport1-Boss Schröder ist die Entscheidung der Zweitliga-Klubs unverständlich. "Ich sehe die 2. Liga mittlerweile durchaus kritisch", erklärte Schroder in der Diskussion. Der Sender aus München hatte die seit 1993 stattfindenden Partien am Montag lange gezeigt, mittlerweile die Rechte allerdings an Sky verloren. "Der Samstagabend ist alles andere als ein Zweitliga-Abend", äußerte er sich über den Ausweichtermin am Samstag um 20.15 Uhr.


Darmstadt-Präsident Fritsch verteidigte die Entscheidung. "Die 18 Zweitliga-Vereine haben mit einer Ausnahme für die Abschaffung gestimmt, das war also eine klare Mehrheit", betonte er. Schröder kritisierte, die Entscheidung sei auf der Basis "von 250 oder 500" Menschen - den Ultras - gefällt worden. Dies bestreitet Fritsch: "Wir sind nicht vor den Ultras eingeknickt, das sind nur die, die am lautesten waren."
Bochum-Boss Kaenzig verteidigt Entscheidung gegen Montagsspiele
Bochum-Boss Kaenzig erklärte: "Jeder Klub muss dafür sorgen, dass das Stadion voll ist." Daher "müssen wir die Leute mitnehmen", ergänzte Fritsch. Damit nehme man auch bewusst in Kauf, auf den einen oder anderen Euro mehr zu verzichten. "Fußball ist für viele eben nicht wie eine Netflix-Serie, es ist wie eine Religion", meinte Kaenzig.
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Sport1-Chef Schröder war mit diesen Argumenten nicht einverstanden: "Wir müssen schauen, dass wir Heidenheim, Bochum und Paderborn überregional bekanntmachen, da geht es um Storytelling. Nur Fußball spielen: Das ist zu wenig." Als Schröder zudem "Vereine wie Mainz oder Freiburg" nannte, die aus seiner Sicht "eigentlich auch Zweitligisten" seien und sich demzufolge ebenfalls um die Zukunft des Bundesliga-Unterbaus Gedanken machen müssten, gab es sogar Buhrufe aus dem Publikum.
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