Zwei Tage noch. Dann nimmt die Fußball-Bundesliga wieder ihren Spielbetrieb auf. Was bisher geschah? Teil zwei der Miniserie zum Neustart befasst sich mit dem Kampf um die Europapokalplätze. Diesmal ist die Tabellenkonstellation, neun Spieltage vor Saisonende, jedoch eine andere als noch zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Spielzeit. Begehrt sind die Plätze, die zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigen, aber natürlich immer. In Zeiten, in denen vielen Klubs das Wasser finanziell bis zum Hals steht, gilt das sogar noch etwas mehr.

Bereits seit einiger Zeit macht das Europarennen ja einen Großteil der Spannung in der Bundesliga aus, der Meister befindet sich dann meistens schon frühzeitig im Ziel. In den vergangenen vier Spielzeiten lagen so am finalen 34. Spieltag nie mehr als zwei Punkte zwischen den Teams, die sich letztlich für die Europa League qualifizierten. Teilweise bedurfte es sogar eines Fotofinishs – in Form des besseren Torverhältnisses.
Zweiklassengesellschaft im Kampf um Europa
Dieses Jahr wird es wohl anders kommen, zwischen Platz fünf und sechs hat sich bereits eine veritable Punktelücke gebildet; der Vorsprung von Bayer Leverkusen (47) auf Schalke 04 (37) beträgt zehn Zähler.
In der oberen Tabellenhälfte herrscht damit eine Zweiklassengesellschaft. Hier die Top fünf – der FC Bayern (55), Dortmund (51), Leipzig (50), Gladbach (49) und Leverkusen –, die den Titel, vier Champions-League-Plätze und den ersten Europa-League-Platz unter sich ausspielen werden, und dort der große Rest, der es auf den verbliebenen sechsten Platz abgesehen hat. Sollte sich der DFB-Pokalsieger bereits über die Bundesliga für Europa qualifizieren, wäre auch der siebte Tabellenplatz noch relevant fürs internationale Geschäft. Neben Schalke zählen Wolfsburg (36), Freiburg (36), Hoffenheim (35) – und womöglich auch noch der 1. FC Köln (32) zu den Klubs, die sich nach 25 Spieltagen dafür bewerben.
Nach Corona-Pause: Diese Verletzten könnten im Saison-Endspurt dabei sein
Dass Europa-Anwärter Leverkusen erst am Montag in Bremen startet, empfindet Bayer-Coach Peter Bosz als Vorteil: „So können wir uns am Wochenende erst mal anschauen, wie es genau abläuft.“ Konkretere Vorstellungen hat man bereits bei den Ambitionen für die restliche Saison, wie Geschäftsführer Fernando Carro durchblicken ließ: „Die Spieler, das Trainerteam, alle Betreuer, wir wissen, dass es um Siege geht, darum, Ziele zu erreichen.“
Schalke ist finanziell schwer angeschlagen
Für den finanziell durch die Corona-Krise arg angeschlagenen FC Schalke 04 würde eine Euro-Qualifikation die missliche Lage zumindest einigermaßen aufwerten. Andernfalls spekuliert man bereits über einen Verkauf des Gelsenkirchener Tafelsilbers, darunter Abwehrjuwel Ozan Kabak.
Vielleicht wird jedoch eine imposante Aufholjagd noch mit einem Happy End gekrönt. Der 1. FC Köln, nach dem 15. Spieltag Tabellenletzter, hatte vor der Corona-Krise einen irren Lauf. Und Mark Uth meinte seinerzeit keck: „Wenn wir jedes Spiel gewinnen, können wir auch mal nach oben schauen.“
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